Pfützen zum Nestbau
Praktische Hilfe für Schwalben

An der Reithalle in Tostedt wird durch Pfützen für die Lehmnester an die Schwalben gedacht | Foto: Karsten Müller
  • An der Reithalle in Tostedt wird durch Pfützen für die Lehmnester an die Schwalben gedacht
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Die Schwalbenbestände nehmen laut dem Naturschutzbund in Niedersachsen seit Jahren ab. Was den Vögeln zu schaffen mache, seien u.a. die Intensivierung der Landwirtschaft, die Versiegelung der Landschaft und die Sanierung vieler Gebäude. Es fehlten geeignete Brutmöglichkeiten an oder in Gebäuden. Auch feuchter Lehm als Baumaterial für Nester sei immer schwieriger zu finden. Am Tostedter Reitstall läuft die Schwalben-Unterstützung ganz praktisch, berichtet Karsten Müller vom Arbeitskreis Naturschutz in Tostedt.

"Mitarbeiter Werner, der morgens die Pferde aus dem Stall über die Straße auf die Tageskoppel führt, füllt jeden Morgen zwei große Badewannen mit Wasser und lässt reichlich Wasser überlaufen, damit jeden Morgen große Schlammpfützen entstehen. Diese Pfützen sind Anlaufstelle der mindestens 30 Schwalbenpaare im Stall und vieler Schwalben, die von anderer Stelle anreisen. Man sieht sie mit ihrer Matschladung in alle Richtungen verschwinden", berichtet Müller.

"Es ist wirklich beeindruckend. Zurzeit sind es besonders die Mehlschwalben, die sich in großer Zahl die Matschladungen von der Pfütze holen. Es scheint wohl auch die einzige Möglichkeit weit und breit zu sein."  Dadurch werde auch deutlich, wie existenziell solch ein Matsch-Angebot für diese Vögel sei. Zusätzlich zum Problem des Insektenmangels komme dadurch hinzu, dass die Schwalben entweder kein Nest bauen können und - wenn doch,-  das Baumaterial so schlecht ist, dass es nicht hält und das Nest abstürzt. 
"Von dem verbotenen Abschlagen der Nester will ich gar nicht reden – es kommt aber wohl recht häufig vor, denn ich erhalte immer wieder Mitteilungen, dass deren Nachbarn so etwas gemacht hätten."

Der Appell von Karsten Müller: "Jeder, der Tiere hat, die sowieso getränkt werden müssen, sollte an den ohnehin stark zertrampelten Tränk-Plätzen dafür sorgen, dass zumindest täglich kleine Wasserflächen zur Verfügung stehen - so wie beim Reit- und Fahrverein Tostedt und Umgebung."

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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