Rikscha-Tour durch Indien
Heimische Abenteurer nahmen als einzige Deutsche am rund 3.000 Kilometer langen "Rickshaw Run" teil
bim. Dohren. Auf drei Rädern mit 7,2 PS 3.000 Kilometer durch Indien fahren, ohne zu wissen, wo man am nächsten Tag übernachtet - diese Strapazen und Ungewissheit würden wohl nur wenige Menschen auf sich nehmen. Bärbel Bischoff (51) aus Dohren bei Tostedt, Edith Schiele (61) aus Schneverdingen, Jörg Aldag (43) aus Hollenstedt und Christian Schröder (36) aus Rade bei Wittingen haben sich diesem Abenteuer gestellt. Als einziges deutsches von 77 Teams starteten sie beim "Rickshaw Run".
"Rikscha-Fahren ist wie Motorroller-Fahren", erklärt Bärbel Bischoff. Da in der Rikscha nur Platz für drei Personen ist, fuhr ein Crew-Mitglied jeweils im Wechsel mit einem Enfield-Motorrad hinterher.
Nach einer Silvesterparty starteten die Teams schließlich zu der Tour von Jaisalmer an der pakistanischen Grenze. "Es war keine Route vorgegeben, und es waren keine Hotels vorgebucht", erzählt Bärbel Bischoff. So hatte jedes Team seinen ganz eigenen Plan, die rund 3.000 Kilometer-Strecke bis nach Cochin im südlichsten Bundesstaat Indiens zurückzulegen. Die Deutschen hatten Kartenmaterial und einen Bundeswehrkompass zur Orientierung mit.
Zwischen 180 und 300 Kilometer am Tag legten die Vier zurück. Alle 70 km war Tanken angesagt - und das Treffen der richtigen Mischung, denn die Rikscha brauchte auf einen Liter Benzin 20 Milliliter Zweitakt-Öl.
"Meistens waren wir auf den National Highways unterwegs", so Bärbel Bischoff. Und das obwohl diese Highways gleichermaßen von Ochsengespannen, Fahrrädern, Mopeds, Autos, Treckern, Bussen und eben Rikschas befahren werden.
Ein absolutes Highlight der Tour: "In Rajpipla haben wir im Gästehaus eines richtigen Maharadscha-Palastes übernachtet", schwärmt die 51-Jährige. Die Übernachtungen in Indien seien mit maximal umgerechnet 15 Euro pro Zimmer äußerst günstig - selbst im Palast.
Auf halber Strecke in Goa trafen sich die internationalen Riksha-Teams wieder. Dort stand auch eine Party an.
Nach 13 Tagen kamen die Teilnehmer am Ziel Cochin an. "Ich würde es jederzeit wieder machen", sagt Bärbel Bischoff begeistert. "Alle Menschen, die wir trafen, waren nett und hilfsbereit."
Während der Tour sammelten die Deutschen auch Spenden für ein Projekt für sauberes Trinkwasser in Entwicklungsländern. Das selbstbgesteckte Ziel von 1.000 englischen Pfund haben die Vier noch nicht ganz erreicht. Aber bis Mitte März - kurz bevor der nächste "Rickshaw Run" startet - werden weiter Spenden gesammelt. • Infos zur Tour unter www.theadventurists.com/wheel-of-india.
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