Hoffen auf Instandsetzung
Schulstraße in Königsmoor wird dauernd "geflickt"
bim. Königsmoor. Unter dem Titel "Buckelpiste oder Todesfalle?" rief das WOCHENBLATT seine Leserinnen und Leser dazu auf, die schlechtesten Straßen im Landkreis zu melden. Darauf gab es zahlreiche Reaktionen, unter anderem von Martina Wiede aus Königsmoor. Sie wohnt in der Schulstraße und verzweifelt - ebenso wie ihre Nachbarn.
In den vergangenen Jahren verging keine Ratssitzung, ohne dass sich der passionierte Radfahrer Manfred Jäger in der Einwohnerfragestunde zu Wort meldete und den furchtbaren Zustand der Schulstraße beklagte. Für die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Königsmoor und Lauenbrück (Kreis Rotenburg) ist die Samtgemeinde Tostedt zuständig, auf deren Veranlassung hin die Schulstraße im Jahr 2015 hergestellt wurde. Bereits kurz danach gab es diverse Beschwerden über deren Zustand. Insbesondere durch wendende Fahrzeuge wird die Deckschicht regelrecht abgefräst. Eine Holperpiste ist die Folge.
Bei der Vielzahl der Schlaglöcher sei nicht mal mehr ein Ausweichen möglich, berichtet Anwohnerin Martina Wiede. Etliche der Löcher seien bis zu 11,5 Zentimeter tief und nach den Stürmen und Regen noch tiefer ausgespült worden. Und das bereits vier Wochen, nachdem die Schlaglöcher mit Schotter oder Mineralgemisch aufgefüllt worden seien.
Sie selbst hatte sich erst kürzlich einen "Platten" durch einen spitzen Stein eingefangen und hörte von zwei weiteren platten Reifen von ihren Nachbarn - drei platte Reifen binnen einer Woche.
"Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h ist nicht einhaltbar, da man die Strecke kaum mit zehn km/h bewältigen kann, schon gar nicht, wenn man gesundheitlich eingeschränkt ist. Für mich war es eine absolute Quälerei, diese Strecke im vergangenen Jahr zweimal als Notfall in einem Rettungswagen überstehen zu müssen", sagt Martina Wiede.
"Die Schulstraße hat - ebenso wie die Stecke an der Bahn Richtung Dreihausen - eine Tränkdecke bekommen, wurde unseres Erachtens aber nicht so ausgebaut wie ausgeschrieben. Es fehlt die untere Schicht", erläutert Samtgemeinderat Stefan Walnsch, der gleichzeitig Gemeindedirektor der Gemeinde Königsmoor ist. Die Überlegung war, dass eine Tränkdecke besser mit dem moorigen Untergrund mitgeht. "Was wir erlebt haben, war eine Katastrophe. Aber die nicht korrekte Ausführung spielt mit rein", so Walnsch.
Ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen der Tostedter Verwaltung und der Baufirma folgte. Ende Februar akzeptierte die Samtgemeinde vor dem Gütegericht nun einen Vergleich, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. "Wir konnten nur die Tränkdecke einklagen", bedauert Walnsch. Er kündigt an: "Wir werden direkt in die Planung gehen." Das werde allerdings ein paar Monate dauern. "Es wäre schön, wenn es in diesem Jahr mit dem Ausbau noch klappt. Das ist aber nicht sicher."
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