Arbeitskreis Naturschutz
Schwalbensichtungen in Tostedt melden

Im Jahr 2009 gab es noch sehr viele Schwalben am Quellner Weg in Tostedt. Der Bestand ist zurückgegangen  | Foto: Mia Nyhus
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bim. Tostedt. Die Schwalben haben gerade ihre Brut beendet. Karsten Müller, Gründungsmitglied des Arbeitskreises Naturschutz (AKN) Tostedt, hat bei seinen Touren in die Umgebung nun festgestellt, dass es weit weniger der gefiederten Insektenjäger in der Samtgemeinde Tostedt gibt als noch vor ein paar Jahren. Er bittet die WOCHENBLATT-Leser, ihm Schwalbenbeobachtungen zu nennen.
"Früher galten Schwalben als Glücksbringer. Heute sieht man sie oft nur als lästige Fassadenbeschmutzer. Die Zahl der Schwalben in den Siedlungsgebieten hat in den vergangenen Jahren dramatisch abgenommen", hat Karsten Müller beobachtet. Als Gründe für den Populationsrückgang nennt er Sanierungsmaßnahmen, intensive Landwirtschaft und weniger fliegende Insekten. "Nester verschwinden durch Sanierungsmaßnahmen, oder im Bau befindliche Nester werden entfernt. Weil Höfe und Betriebe heute strengeren Hygieneanforderungen unterliegen, sind moderne Viehställe und Scheunen oft verschlossen und bieten Schwalben keine Einflugmöglichkeiten mehr", erläutert der Naturfreund. Zudem würden Feldwege, Einfahrten und Plätze immer häufiger betoniert, sodass Schwalben weniger Pfützen und somit Lehm für ihren Nestbau fänden. "Zudem gibt es durch Monokulturen, den Rückgang der Weidewirtschaft und den Einsatz von Pestiziden immer weniger fliegende Insekten", sagt Müller.
Umso mehr freut ihn, dass bei seinen Nachbarn Bianca und Wolfgang Tödter in diesem Jahr sieben Rauchschwalbenpaare jeweils zweimal gebrütet hätten. "Schwalben benötigen für die Aufzucht von vier bis sechs Jungen 1,2 Kilogramm Insekten. Die Nachbarschaft profitiert doppelt: Zum einen gibt es in der Umgebung dieser Kolonie ca. 15 Kilogramm weniger Mücken und Fliegen, zum anderen ist es immer wieder ein faszinierendes Schauspiel, den kleinen Flugkünstlern zuzusehen."
Karsten Müller möchte nun erfahren, wo es noch Brutpaare von Mehl - und Rauchschwalben gibt, um dann in einem weiteren Schritt über Möglichkeiten nachzudenken, wie man die Lebensbedingungen für Schwalben verbessert. • Wer Schwalben in der Samtgemeinde Tostedt sichtet, wird gebeten, sich bei ihm zu melden unter Tel. 0175 - 111 09 72.

Im Jahr 2009 gab es noch sehr viele Schwalben am Quellner Weg in Tostedt. Der Bestand ist zurückgegangen  | Foto: Mia Nyhus
Karsten Müller | Foto: bim
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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