Schwerkranker Andreas kann Dank seines Pflegers und vieler Helfer zum Metal-Konzert
bim. Tostedt. Andreas Twardowski (25) hat wieder allen Grund zum Strahlen: Sein größter Wunsch, ein Konzertbesuch an seinem Geburtstag am 20. März im Hamburger "Logo", wird in Erfüllung gehen. Auf das, was für die meisten Gleichaltrigen eine Selbstverständlichkeit ist, hätte der schwerkranke Tostedter fast verzichten müssen, wäre da nicht sein Pfleger Sven Ruschke (29), der den Konzertbesuch mit einem Aufruf im Internet gerettet hat - mit Unterstützung von rund 25 Helfern aus ganz Norddeutschland.
Andreas leidet an Muskeldystrophie, einer fortschreitendenden, genetisch bedingten Krankheit, die Muskelschwund zur Folge hat. Er muss über Maschinen rund um die Uhr beatmet werden und ist überwiegend ans Bett gefesselt. Seine größte Freude sind die Ausflüge mit seiner Mutter Roswitha (59) in einem für seine Behinderung umgebauten VW T4-Krankentransporter. Doch der war zu Jahresbeginn nicht mehr fahrtauglich, der TÜV abgelaufen - und Roswitha Twardowski verzweifelt. Schon mehrfach musste sie am T4 teure Reparaturen finanzieren. "Ich merkte, dass ihr das auf der Seele lag. Ich dachte: Da musst du was machen", sagte sich Sven Ruschke. In einem Internetportal bat er um Hilfe und bekam aus München den Tipp, sein Anliegen im T4Forum zu veröffentlichen - mit einschlagendem Erfolg. "500 Leute, die mit Geld, Ersatzteilen und Arbeitskraft helfen wollten, meldeten sich auf die Anzeige. Zuletzt gab es 15.000 Zugriffe auf den Beitrag", erzählt Sven. Schließlich trafen sich an einem Samstag Ende Februar rund 25 Helfer in einer Werkstatt in Breddorf (Kreis Rotenburg), die schraubten, schweißten, reparierten und lackierten. Am Ende gab es selbst die TÜV-Abnahme gratis. "Von den Geldspenden ist sogar noch das Geld für die Konzertkarten und für eine schöne Fete danach übrig geblieben, zu der alle Helfer eingeladen werden", so Sven Ruschke.
Jetzt hat auch Roswitha Twardowski ihr Lächeln wiedergefunden: "Ich bin Sven und allen anderen Menschen, die uns geholfen haben, so dankbar."
Und Heavy Metal-Fan Andreas ist voller Vorfreude. Schließlich geht es nach dem Konzert der Band „Corrosion of Conformity“ noch auf den Kiez. Und dort, so sagt seine Mutter, war Andreas noch nie.
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