Tostedt
Tag der offenen Tür auf dem Kompostplatz begeistert Besucher
„Oh, da liegt ja noch ein Blumentopf dazwischen.“ Die Frau ist entsetzt - und greift tatkräftig zu. Mit Argusaugen inspiziert sie den Kompost und sammelt die Plastikreste. Dass die Bürgerinnen und Bürger so viele Plastikreste mit ihren Grün- und Gartenabfällen abgeben, hätte sie nicht gedacht. So geht es auch anderen Besucherinnen und Besuchern beim Tag der offenen Tür der Abfallwirtschaft des Landkreises Harburg auf dem Kompostplatz in Tostedt. Sie werden nachdenklich - und einer hat sich gleich fest vorgenommen: „Ich werde stärker darauf achten, dass Plastikabfälle im Grünabfall vermieden werden.“
Denn die Reste der blauen Säcke oder Blumentöpfe sind immer wieder eine Herausforderung für die Abfallwirtschaft. Die Fremdstoffe im Gartenabfall waren eines der Themen, über die die Abfallwirtschaft beim Tag der offenen Tür informiert hat.
Das Interesse war groß, rund 300 Interessierte nutzten die Gelegenheit. „Gerade die Führungen wurden sehr gut angenommen“, zog Frank Sameluck, der Leiter der Abfallwirtschaft, eine positive Bilanz. „Dank sagen wir auch der benachbarten Firma Vorwerk für die Parkmöglichkeiten und der Firma Hauschild aus Rosengarten, die ihre Maschinen zur Verfügung gestellt hat.“
An mehreren Stationen konnten die Besucherinnen und Besucher erleben, wie aus Rasenschnitt, Laub, Ästen und anderen Grün- und Gartenabfällen wertvoller Dünger wird. Bei Führungen wurden an den einzelnen Stationen die verschiedenen Arbeitsschritte erklärt. 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abfallwirtschaft informierten, erläuterten die Abläufe und beantworteten Fragen. Auch Maschinen wie Schredder, Umsetzer und Siebmaschine waren in Aktion zu erleben.
Eigenheimbesitzer bekamen Tipps, wie sie den wertvollen Nordheide-Kompost nutzen können oder wie sie selbst kompostieren können. Die Mitarbeitenden der Abfallwirtschaft informierten außerdem über das Thema „invasive“ und giftige Pflanzen im Grünabfall und erläutern, wie diese am besten entsorgt werden können. Außerdem erläuterten sie, warum im hergestellten Kompost Wildkräuter und ihre Samen keine Chance haben: Die Temperaturen liegen in den Mieten auf der Kompostanlage bei gut 65 Grad und damit wesentlich höher als in der heimischen Kompostanlage.
Grün- und Gartenabfälle sind mit rund 28.000 Tonnen jährlich in den privaten Haushalten im Landkreis Harburg die zweitgrößte Abfallfraktion nach dem Hausmüll. „Wir können die Grünabfälle zu nahezu 100 Prozent verwerten. Sie sind ein Schatz, der daraus hergestellte Kompost verbessert den Boden und liefert Dünger“, erläuterten Claudia Fischer und Harald Koch. Außerdem wurden Empfehlungen bereitgehalten, wie der goldprämierte Nordheide Kompost angewendet werden kann.
Neben Informationen war das Glück am Glücksrad gefragt, und es gab sowohl für die jüngeren als auch die erwachsenen Gäste interessante Preise. Die Jüngsten konnten sich zudem mit dem Basteln von „Saatbomben“ die Zeit vertreiben und können sie mit ein wenig Kompost dann im heimischen Garten zum Erblühen bringen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.