Erich-Kästner-Realschule Tostedt
Theaterbesuch fällt aus wegen chaotischen Zug-Fahrplans
Die Fünft- und Sechstklässler der Tostedter Erich-Kästner-Realschule hatten sich nach den Corona-bedingten Einschränkungen so auf den Besuch der Paraboltheater-Vorstellung von Peter Pan im Buchholzer Veranstaltungszentrum Empore gefreut - und dann das: Weil sich Metronomzüge verspäteten oder ohne Ankündigung ausfielen, konnten die Fünftklässler die Aufführung nicht erleben.
Das ist passiert: Der Musikbereich und die Klassenlehrer der Realschule hatten für sechs Klassen Karten für die Vorstellungen um 9 und 11 Uhr gebucht. "Nach monatelanger Vorlaufzeit, Geld einsammeln, Karten abholen, Zugverbindungen und Fahrkarten recherchieren und schließlich abholen, kam der ersehnte Tag. Für viele Fünftklässler war es überhaupt das erste Mal, dass ein Ausflug in der Form stattfinden würde", berichtet Musiklehrerin Sonja Heiermann.
Am Bahnhof trafen die Realschüler an diesem Dezembertag auf drei weitere Schulklassen der Tostedter Grundschule, die - nebst vielen Menschen, die zur Arbeit fahren wollten - ebenfalls auf den Zug um 8.11 Uhr warteten. Doch nach wenigen Minuten kam die gefürchtete Ansage: Der Zug hat 15 Minten Verspätung. In Ordnung, das ist noch machbar, dachte sich die Lehrerin, da es vom Bahnhof in Buchholz nur wenige Fußminuten zur Empore sind. Nach weiteren Minuten kam die Durchsage, dass der nächste reguläre Zug ausfiele und der erwartete Zug nun 40 Minuten Verspätung habe. "Jetzt wurde es eng, die Neun-Uhr-Vorstellung noch zu erreichen. Ich habe über drei Ecken Kontakt zur Bühnentechnik der Empore bekommen und die grandiose Mitteilung, dass sie die Vorstellung später beginnen werden. Wie toll", lobt Sonja Heiermann. Zwischenzeitlich fuhren immer wieder Züge aus der Gegenrichtung ein und durch.
Da um 8.55 Uhr immer noch kein Zug in Sicht war und nach der langen Wartezeit bei frostigen Minustemperaturen verließen die Grundschüler den Bahnsteig und gingen zurück. Auf der Anzeigetafel dann die Ankündigung, dass der nächste reguläre Zug um 9.11 Uhr erwartet würde. "Wie bitte? Wo ist unser Zug? Und wo ist der von 8.28 Uhr? Wieso wird nicht angesagt, dass er ausfällt? Wieso gibt es keinen Schienenersatzverkehr?", fragten sich die Lehrer und entschieden sich ebenfalls für den Rückweg. Zumindest die Sechstklässler haben „Peter Pan“ in der Elf-Uhr-Vorstellung sehen können.
Eine Aufführung nachzuholen bzw. eine zusätzliche anzubieten, sei nicht möglich, erfuhr Sonja Heiermann nach Rücksprache mit Empore-Geschäftsführer Onne Hennecke. "Aber er hat uns ein sehr faires und großzügiges Angebot gemacht, die 'ausgefallenen' Karten anderweitig zu ersetzen. Ein kleiner Trost für die verpasste Vorstellung. Ein sehr mitfühlender, empathischer Geschäftsleiter mit Sinn für die Realität. Wir sind sehr dankbar für diese großzügige Geste", sagt die Musiklehrerin. Einen Antrag auf Erstattung der Zug-Fahrkarten hat sie noch am selben Tag eingereicht.
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