Linken-Antrag:
"Tostedt soll Umweltgemeinde werden"
bim. Tostedt. Die Samtgemeinde Tostedt soll zur Umweltgemeinde erklärt werden und entsprechend handeln - das hat jetzt der Tostedter Linken-Ratsherr Jens Westermann beantragt. "Der allgemein gebrauchte Begriff Klimawandel ist nicht mehr zutreffend. Wir befinden uns mitten in einer großen Umweltkatastrophe. Die Existenz des größten Teils der Lebewesen ist bedroht. Unabänderlich abhängig ist alles Leben von Luft, Wasser und Boden. Diverse Städte bezeichnen sich als Umwelt-Stadt. Wir sollten dem folgen", begründet Westermann seinen Antrag. Er fordert u.a. die Einrichtung eines behördlichen Fachbereichs Umwelt, Natur und Klimaschutz.
"Unabhängig von den Rechten der einzelnen Mitgliedsgemeinden sollten wir hier geschlossen auftreten und handeln, wenn möglich, eine überparteiliche Gruppe mit allen relevanten Institutionen wie AKN, Werbekreis, BUND, Greenpeace, Kirchen und Schulen bilden, um zu ermitteln, was nötig und machbar ist. Je länger wir warten desto größer werden die anfallenden Kosten und die Einschnitte in die bürgerlichen Grundrechte ausfallen", so Westermann.
Als Maßnahmen schlägt er vor:
• Bildung: in der Grundschule damit beginnen, ein richtiges Umweltbewusstsein zu schaffen. Sinnvoller und sparsamer Gebrauch von Energien. Aufklärung über landwirtschaftliche Produktionsformen mit den entsprechenden Konsequenzen für die Umwelt, die industrielle Verarbeitung der Produkte und Verweis auf Zusatzstoffe und ihre Wirkung.
• Bauen und Wohnen: flächen- und ressourcenschonender Umgang bei Neubauten, nur noch Nullenergiehäuser zulassen. Beschränkung der Versiegelung von Flächen, eventuell Einführung einer Gebühr zur Oberflächenentwässerung für diese Flächen. Kontaktaufnahme mit Energieversorgern zur Prüfung von Ausbau von Solarenergie auf vorhandenen Gebäuden.
• Land-, Forst- und Wasserwirtschaft: drastische Beschränkung bis Verbot des Einsatzes von chemischem Dünger, Pflanzenschutz und Wildkrautbekämpfung, Förderung biologischer Landwirtschaft. Verbot der Ausbringung von Gülle aus anderen Gemeinden und Landkreisen. Kurze Transportwege für Schlachttiere. Insektenschutz, Ausbau weiterer blühender Flächen. Beseitigung invasiver Wildkräuter z.B. japanischer Knöterich.
"Das ist nur ein kleiner Teil der zu behandelnden Probleme. Im Besonderen finden sämtliche Verkehre, Müllbeseitigung und Vermeidung keine Berücksichtigung. Es ist mir durchaus bewusst, dass wir als Gemeinde nicht die Möglichkeiten und eventuell rechtlichen Handhabungen besitzen, um allein die anstehenden Probleme zu bewältigen. In Anbetracht der anstehenden Umweltprobleme ist ein unverzügliches Handeln, jede kleinste Veränderung zum Besseren, jedoch nötig", so Westermann.
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