Tostedt und Morlaàs leben ihre Partnerschaft
bim. Tostedt. Mit rund 60 Gästen feierte jetzt der Freundeskreis Morlaàs die deutsch-französische Freundschaft. Sechs Tage lang war eine 13-köpfige Abordnung aus Tostedts Partnergemeinde Morlaàs zu Gast. Zum Abschluss waren alle Beteiligten zum gemeinsamen Essen in die Schützenhalle eingeladen. Musikalisch unterhielten die Musikvereinigung Tostedt, die Vokalgruppe "Medleys" und die Sängerin Claudia Grieseri.
Die Franzosen unternahmen während ihres Aufenthaltes Ausflüge zum Schloss Celle, zum Kloster Wienhausen und zum Chocoversum in Hamburg. Sie erlebten eine Stadtführung in Lüneburg und boßelten im Alten Land.
Freundeskreis-Sprecherin Anke Gühne berichtete vom deutsch-französischen Jugendaustausch im Sommer und von zwei Praktikanten, die jeweils in der Partnerstadt Berufsluft "schnupperten". "Unsere langjährige Freundschaft wird getragen von dem Wunsch nach einem friedlichen Miteinander", sagte sie.
Nachdem die Gäste die deutsche Nationalhymne und die Marseillaise gesungen hatten, ergriff Tostedts Bürgermeister Gerhard Netzel das Wort. "Die Begegnungen der Menschen aus Tostedt und Morlaàs tragen dazu bei, dass Europa näher zusammenrückt", sagte er. Der erreichte Frieden werde inzwischen als selbstverständlich angesehen. "Aber ist er das? Im Jahr 1990 wurden Mauern und Zäune im geteilten Deutschland abgerissen, und ein geeintes Europa begann zu entstehen. Heute werden wieder Grenzen geschlossen und Zäune errichtet. Nationalistische Parteien feiern in ganz Europa Erfolge. Das zeigt: Das, was wir erreicht haben, können wir schnell wieder verlieren", mahnte Netzel. Gerade in solchen Zeiten sei eine gelebte Partnerschaft wichtig, um Vertrauen zu schaffen. Gerhard Netzel dankte den Aktiven aus Tostedt und Morlaàs, dass sie die gewachsene Freundschaft pflegen und den Jugendlichen ein friedliches Miteinander unterschiedlicher Kulturen und Lebensweisen vermitteln.
Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam stimmte ihm zu: "Es ist ganz wertvoll, solche Freundschaften zu erhalten."
Auch Christian Lamiral, Leiter des Partnerschaftskomitees in Morlaàs, lobte die seit mehr als 27 Jahren bestehende Freundschaft. "Aus Bekannten sind Freunde, fast Brüder geworden", sagte er. Er sprach aber auch die "Schattenseite" der Partnerschaft, nämlich den hohen Altersdurchschnitt der Mitglieder an. Lamiral bedankte sich herzlich bei den Tostedtern für die schönen Ausflüge und die freundliche Aufnahme. "Wenn wir abreisen, sind unsere Herzen genauso schwer wie unsere Koffer", meinte er.
Umso mehr freuen sich alle Beteiligten auf ein Wiedersehen in zwei Jahren, wenn
wieder eine Abordnung aus Tostedt nach Morlaàs reist.
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