Tostedts Freibad bleibt diese Saison geschlossen
bim. Tostedt. Schlechte Neuigkeiten für die Freunde des Tostedter Freibades: Aufgrund von Bau-Verzögerungen wird das Bad in dieser Saison gar nicht mehr, sondern erst in der Saison 2019 im Mai wieder eröffnet. Bei diesem Rekord-Sommer ist das besonders ärgerlich.
Die Bauverzögerungen wegen einer aufwendigen Pfahlgründung und Frostes seien aber nicht der Grund. Vielmehr lasse eine Fachfirma, die u.a. mit Teilen der schwimmbadtechnischen Ausrüstung beauftragt wurde, seit rund fünf Wochen auf sich warten, berichtet Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam.
"Die Einströmdüsen müssten mit einer Platte befestigt, darauf die Folie und darauf das Gegenstück der Düse angebracht werden", erläutert er. Obwohl rund um die Becken die Bauarbeiten auf Hochdruck laufen, geraten somit ausgerechnet die Arbeiten im Kernstück des Bades ins Stocken. Auch die Arbeiten im Kleinkindbecken stagnieren. Denn das gleiche Unternehmen soll die Attraktionen wie Pump-Delfin und Spritz-Pinguin liefern.
"Wir haben mehrfach mit der Firma Kontakt aufgenommen, aber die Verantwortlichen nicht ans Telefon bekommen. Begründet wurde die Verzögerung mit einem hohen Krankenstand. Es wurde dennoch zugesagt, dass sie noch im Juli vor ihren Betriebsferien im August zumindest das Nötigste erledigen wolle. Das ist nicht geschehen. Und ab dieser Woche macht die Firma drei Wochen Betriebsferien", klagt Dörsam. "Natürlich werden wir die Firma mit allem, was uns an Schaden entstanden ist, in Regress nehmen", kündigt Dörsam an.
In den sozialen Medien wird aber nicht nur über den Fortgang der Arbeiten spekuliert. Für Kopfschütteln sorgen auch die neuen Fahrradbügel, die bereits hinter dem Zaun des von Baumaschinen und Erdhügeln dominierten Freibadgeländes zu sehen sind. "Das sieht skurril aus", gibt Dörsam zu. Da die Bügel aber über den Landkreis Harburg im Zuge des Kooperationsprojektes "Bügel your Bike - Neue Fahrradbügel für die Region" der "Leader"-Region Naturpark Lüneburger Heide gefördert wurden, hätten sie bereits im Juni angeschafft werden müssen.
Was schon aus der Ferne zu sehen ist, ist der neue Bademeister-Turm, von dem aus die Schwimmmeister eine bessere Übersicht über den Badebetrieb in allen Becken haben werden. Der Steg, der das Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken trennt, hat schon Form angenommen. Ebenso der geplante "Wellness-Bereich" mit den Massagedüsen. "Das ist in der Umgebung für ein Freibad einzigartig", betont Schwimmmeister Sascha Nieß.
Für die Wasseraufbereitung seien die Rohre fast komplett verlegt und eingebuddelt. Der extra für die Überlaufrinne gefertigte Aufsatz, dessen Setzen aufgrund der erforderlichen Präzision - der Aufsatz darf maximal zwei Millimeter Höhenunterschied haben - etwas länger gedauert habe, sei vorhanden, berichten Peter Dörsam und Sascha Nieß. Im Prinzip würde nur noch die Folienverkleidung fehlen. "Die Seitenfolien werden jetzt angebracht. Bei der Bodenfolie ist das aber problematisch, weil sie Wellen oder Falten schlägt, wenn nicht sofort Wasser eingelassen wird", so Nieß. "Wegen der anfänglichen Verzögerungen war die Öffnung in den Ferien schon nicht mehr realistisch. Eigentlich war der Probebetrieb nun für Ende August vorgesehen, was nun ja auch nicht mehr klappt, da in den nächsten drei Wochen nichts passieren wird", so Dörsam. Dass eine andere, auf Schwimmbadtechnik spezialisierte Firma kurzfristig einspringt, hält er für unwahrscheinlich.
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