WOCHENBLATT-Leser kritisieren B3-Baustelle zwischen Buchholz-Sprötze und Handeloh-Höckel
"Unnötig wie ein Kropf"
bim. Buchholz/Handeloh. Mit Erstaunen und Unverständnis reagieren viele WOCHENBLATT-Leser auf die erneute Baustelle auf der B3 zwischen Buchholz-Sprötze und Handeloh-Höckel. Zumal die letzten Bauarbeiten dort erst rund sechs Jahre zurückliegen und andere Bundesstraßen eine Sanierung nötiger haben. Als "unnötig wie ein Kropf" und Steuergeldverschwendung wird die Baustelle bezeichnet.
Dort werden die Fahrbahn und der Radweg erneuert. Dafür ist die B3 in dem Abschnitt seit Montag rund sechs Wochen lang bis Mitte August gesperrt. Pendler müssen weite Umwege über die L141 (u.a. Weller- und Bahnhofstraße) sowie die B75 und umgekehrt in Kauf nehmen. Und die Anlieger sind genervt: "Der Fahrbahnabschnitt ist doch erst vor ein paar Jahren komplett erneuert worden. Kann es sein, dass die Kommunikation zwischen den Behörden mal wieder nicht richtig funktioniert und dadurch eventuell 1,4 Millionen Euro Steuergelder falsch verwendet bzw. doppelt ausgegeben werden?", fragt ein WOCHENBLATT-Leser.
Die für die Baumaßnahme zuständige Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Lüneburg bestätigt auf WOCHENBLATT-Nachfrage, dass die letzten Arbeiten in dem Bereich 2012/13 stattfanden. Damals habe es sich um eine dringend notwendige Erneuerung der obersten Deckschicht gehandelt. "Der Zustand von damals konnte nicht bis dieses Jahr - bis zum Abschluss der Arbeiten auf der Brücke bei Sprötze - warten", sagt Dirk Möller, Geschäftsleiter Straßenbaubehörde in Lüneburg. Diese Verschleißschicht habe nun wieder Risse gezeigt. Auch sei der Fahrbahnaufbau insgesamt inhomogen. "Das soll jetzt behoben werden, damit der Aufbau der Verkehrsbelastung gerecht wird", erläutert Möller. Die oberste Schicht werde dazu komplett abgenommen und mit zwei Asphaltschichten - einer Binder- und einer Deckschicht - neu aufgebaut.
Außerdem handele es sich bei der aktuellen Baumaßnahme nicht um den identischen Abschnitt wie 2012/13. "Wir gehen jetzt weit über das hinaus, was damals saniert wurde", so Möller.
Die WOCHENBLATT-Leser bemängeln auch, dass dieser B3-Abschnitt noch absolut in Ordnung sei, während andere Bundesstraßen zum Teil seit Jahren wesentlich sanierungsbedürftiger sind.
Die einzelnen Baumaßnahmen (siehe Kasten), deren Priorität die Straßenbaubehörde in Absprache mit weiteren Baulastträgern festlege, seien auch abgestimmt auf weitere Straßenbaumaßnahmen der Umgebung und zum Beispiel auf der B3 sehr eng getaktet. Derzeit befinde sich der A26-Abschnitt bis Neu Wulmstorf im Bau, der 2022/23 fertiggestellt sein solle. "Unser Ziel ist es, bis zu dem Zeitpunkt die B3 von Neu Wulmstorf bis zur A7 durchsaniert zu haben", erklärt Möller.
• Übrigens: Im Zuge der aktuellen B3-Baustelle sollen auch die Unebenheiten auf der neuen B3-Bahnbrücke und ihrer Übergänge, die ebenfalls viele WOCHENBLATT-Leser kritisiert hatten, mit beseitigt werden.
Die weiteren Baumaßnahmen
Folgende Bundesstraßenabschnitte werden nach jetzigem Stand in den kommenden Jahren saniert:
- B3 von Sprötze bis Trelder Berg 2020
- B3 von Höckel bis zum Ortsausgang Welle in Höhe des Sportplatzes 2021
- B75 vom Trelder Berg bis Dibbersen 2020
- B75 im Bereich Königsmoor auf rund zwei Kilometern bis zur Kreisgrenze nach Rotenburg 2021. Diese Maßnahme soll zusammengefasst werden mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt Wistedt und der L142. "Das können wir 2019/20 noch nicht umsetzen, weil die Ortsdurchfahrt Wistedt einen planerischen Vorlauf braucht", so Dirk Möller.
Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Tostedt ist noch nicht fest terminiert, soll voraussichtlich 2022/23 erfolgen.
Dann sei die B3-/B75-Achse komplett saniert. Arbeiten, die aufgrund der Umleitungsverkehre im Zuge des bis 2012 dauernden, sechsstreifigen A1-Ausbaus zurückgestellt worden seien, so Möller.
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