Tostedt
Unüberlegte Planungen behindern Verkehrsfluss
Die Ankündigung der Landesstraßenbaubehörde in Lüneburg, die Bushaltebucht am Westbahnhof im Zuge der Fahrbahnerneuerung der B75 in der Tostedter Ortsdurchfahrt dauerhaft zu entfernen, sorgt für reichlich Unverständnis in der Tostedter Bevölkerung.
Busse sollen auf
Fahrbahn halten
Die Busse sollen nach Abschluss der Fahrbahnsanierung voraussichtlich Ende Juli direkt auf der Bundesstraße halten (das WOCHENBLATT berichtete). Andrea Glass, Sachgebietsleiterin Verkehr bei der Behörde, hatte in einer Infoveranstaltung erläutert, dass durch diese Maßnahme Fehlzeiten verhindert werden sollen, weil andere Verkehrsteilnehmer den Bussen häufig das bevorrechtigte Wiedereinfädeln erschwerten. "Sie kriegen keinen Stau, das haben wir anhand der Verkehrszahlen geprüft", hatte sie versichert. Sie gab außerdem zu bedenken, dass die Busse 30 bis 40 Sekunden halten, ein Ampel-Umlauf mit 60 bis 70 Sekunden länger dauere. Das betrifft aber "nur" die Schulkinder.
Haltestelle wird
auch vom DRK genutzt
Die Haltestelle wird allerdings auch vom Tostedter Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) als Einstieg für seine beliebten Ausflugsfahrten - zehn sind es pro Jahr - genutzt. Und dann müssen die Busfahrer von den jeweils ca. 15 bis 20 dort einsteigenden Teilnehmern den ein oder anderen Rollator erstmal sicher verstauen, teilweise auch auf der Fahrbahn der B75. Darauf weist DRK-Vorsitzender Dieter Weis in einem Schreiben an die Behörde hin.
Auch CDU-Ratsherr Ernst Riebandt hat an Dirk Möller, Leiter der Landesstraßenbaubehörde in Lüneburg, eine Eingabe geschickt. "Die Bushaltestelle muss erhalten bleiben, weil die Fahrgäste der KVG, der EVB-Busse aus Zeven, von Becker-Tours und des DRK Tostedt dort ein- und aussteigen", schreibt er. Es dürfe nicht sein, dass diese Bushaltestelle beseitigt wird und alle Busse einige Minuten zum Ein- und Ausstieg der Fahrgäste auf der B75 halten.
Der frühere CDU-Ratsherr Arno Westerwick appelliert zudem an die Landesstraßenbaubehörde, die Bushaltebucht vor dem Kaufhaus Bade zu erhalten, wenn im kommenden Jahr der Ausbau der Kreuzung B75/Bahnhofstraße bis zum Ortsausgang Tostedts mit dem Bau des Kreisverkehrs erfolgt.
"Dort hält der Fernbus von Polen nach Amsterdam. Die Abfertigung dauert oftmals zehn bis 15 Minuten - je nach Anzahl der einsteigenden Fahrgäste. Eine Abwicklung auf der Bundesstraße wäre eine Katastrophe", erklärt er.
Busse auf Bundesstraße
behindern Verkehrsfluss
Eine Abschaffung aller Bushaltebuchten sei ohnehin ein Witz. Die auf der Bundesstraße haltenden Busse würden den allgemeinen Verkehrsfluss behindern. "Das zeugt von einer Unüberlegtheit der Planer. Ich möchte mir nicht vorstellen, was während einer Sperrung der Bundesautobahn A1 und einer gleichzeitigen Umleitung über die B75 im Ortskern los sein wird. Es ist kaum vorstellbar, dass in Tostedt separat ein ZOB geplant und errichtet wird. Eher sieht es nach dem Ziel aus, Tostedt vom Busreisefernverkehr auszuschließen", schimpft er.
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