Welle hat neue Ortsschilder
bim. Welle. Als erste Gemeinde der Samtgemeinde Tostedt hat Welle nun 15 neue Ortsschilder, auf denen der Ortsname auch in Plattdeutsch zu lesen ist. "Das gehört zur Kulturpflege", so Bürgermeister Rüdiger Nelke. Deshalb hatte der Rat den entsprechenden Beschluss bereits im vergangenen Oktober mit breiter Mehrheit gefasst. Dank deutscher Akribie schloss sich dem Vorhaben ein länger dauerndes Genehmigungsverfahren an.
Laut Rüdiger Nelke hatte Otto Schneider (†) aus Ramelsloh, der sich für den Erhalt der plattdeutschen Sprache engagierte und u.a. als Dorflehrer in Kampen arbeitete, die zweisprachigen Ortsschilder im Landkreis initiiert, um ein Vergessen der alten Ortsnamen zu verhindern.
Nach dem Ratsbeschluss musste die richtige Schreibweise der Ortsnamen "Will" (Welle) und "Kamp" (Kampen) mit den Experten vom Institut für die niederdeutsche Sprache in Bremen abgestimmt werden. Außerdem musste die Gemeinde einen Antrag "für die zweisprachige Führung des Ortsnamens auf Ortstafeln" beim Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr stellen. Letztlich musste der Landkreis Harburg die verkehrsrechtliche Anordnung zum Aufstellen der Schilder erteilen, die von der Betriebsgemeinschaft Straßen ausgeführt wurde. "Bezahlen durfte es die Gemeinde", sagt Rüdiger Nelke augenzwinkernd. Regulär koste ein Ortsschild 120 Euro. Dank einer Großbestellung des Landkreises musste die Gemeinde nur 80 Euro je Schild ausgeben.
Und die neuen Schilder erfreuen sich so großer Beliebtheit, dass das erste - das an der Moorstraße in Richtung Todtshorn stand - nach nur zwei Tagen geklaut wurde.
• Liebhaber der alten Ortsschilder können diese übrigens erwerben. Die Einnahmen sollen für einen guten Zweck gespendet werden. Interessierte melden sich unter Tel. 04188-272.
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