Nutzen Sie noch Radwege?
WOCHENBLATT sucht schlechtesten Radweg

Die traumhaften Farben des Herbstes und das schöne Wetter laden zum Radfahren ein. An diesem Streckenabschnitt aber bedeckt das bunte Laub gnädig den desolaten Zustand des Radweges | Foto: sh
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  • Die traumhaften Farben des Herbstes und das schöne Wetter laden zum Radfahren ein. An diesem Streckenabschnitt aber bedeckt das bunte Laub gnädig den desolaten Zustand des Radweges
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Der ständige Kampf im fließenden Verkehr: Fahrradfahrer gegen Autofahrer und Autofahrer gegen Fahrradfahrer, man wirft einander rücksichtsloses Verhalten vor. Schön, wenn es gut ausgebaute Radwege gibt, die gern genutzt werden und so die Verkehrs-Kontrahenten voneinander getrennt sind.
Allerdings gibt es im Landkreis Harburg derzeit zwei Kategorien von Radwegen: Gut ausgebaute und absolute Katastrophen.

Radweg als Gefahr für Mensch und Material

Ein Beispiel ist Tostedt: Hier baute die Gemeinde jüngst tolle Radwege durch grüne Wiesen, die Ortsteile miteinander verbinden und schnelle Fahrradverbindungen bis zum Bahnhof schaffen, ohne mit Autofahrern in Konflikte zu geraten.
Dann aber gibt es den Radweg an der Weller Straße, von Tostedt in Richtung Otter. Dieser Radweg gehört zur  L141, einer Landesstraße, die somit nicht in der Verantwortung der Gemeinde oder Samtgemeinde Tostedt liegt, sondern in Verantwortung der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Dieser Radweg, vor allem im Abschnitt zwischen dem Lerchenweg und der Baustellenzufahrt für den neuen Kindergarten, fordert viel von Mensch und Material: Durch die dichten Bäume hat der kombinierte Rad- und Fußweg einen fast idyllischen Allee-Charakter, aber ebendiese Bäume haben Wurzeln, die für Unebenheiten auf diesem Weg führen. Im Klartext heißt das: Wer seine Einkäufe nicht ordentlich sichert, hat bei Ankunft daheim nicht mehr alles im Korb, was er vorher eingepackt hat. Löcher und Erhebungen, dazwischen hängen Zweige und Äste der Bäume so tief, dass die aufrechte Haltung beim Radeln durchaus den Verlust der Brille zur Folge haben könnte.
Auch wenn im Herbst das Laub gnädigerweise den Zustand abdeckt, wird es nicht weniger gefährlich, bei Dunkelheit sind die Unebenheiten erst recht nicht zu erkennen. Kurzum, dieser Abschnitt ist eine reine Katastrophe.

Zu schlecht zum Radfahren aber keine "verkehrsgefährdenden Schäden"

Da dies auch bereits von der Tostedter Verwaltung bekannt ist, wurde es an die Landesbehörde weitergegeben und die Pflicht des Radfahrers, diesen Radweg zu nutzen, wurde aufgehoben. Der Radweg ist also so schlecht, dass die Radfahrer auf der Straße fahren dürfen. Gleichzeitig aber erklärt die Landesbehörde, dass "der beschriebene Abschnitt keine verkehrsgefährdenden Schäden aufweist, weshalb dort aktuell keine Sanierung vorgesehen ist." Mitarbeiter der Betriebsgemeinschaft Straßendienst würden diesen Abschnitt aber regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf aktiv werden.

Wie sehen die Radwege in Ihrer Gemeinde aus? Fahren Sie dort gern oder haben Sie Angst um Ihr Fahrrad? Berichten Sie uns von Ihren Erfahrungen, gern mit Foto, per E-Mail an stefanie.hansen@kreiszeitung.net, Stichwort "Radweg"

Die traumhaften Farben des Herbstes und das schöne Wetter laden zum Radfahren ein. An diesem Streckenabschnitt aber bedeckt das bunte Laub gnädig den desolaten Zustand des Radweges | Foto: sh
Der Tostedter Radweg an der Weller Straße, eine Landesstraße. Der Radweg ist in einem desolaten Zustand, die Nutzung der Straße für Radfahrer ist deshalb erlaubt | Foto: sh
Redakteur:

Stefanie Hansen aus Tostedt

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