Zumutung: Zweistündige Zugfahrt ohne Toilette
Fahrgast will künftig auf Zugfahrten im Heidesprinter "erixx" verzichten
bim. Buchholz. Was einem Fahrgast aus Buchholz kürzlich im Heidesprinter "erixx" passiert ist, ist sicherlich nicht nur für ältere Menschen und Eltern mit Kindern eine Zumutung: Er fuhr im vollbesetzten Zug über zwei Stunden von Hannover nach Buchholz und konnte nicht auf die Toilette, da diese kaputt war. So etwas kann natürlich mal passieren. Wenn man sich allerdings die Antwort aus dem Kundenzentrum der "erixx" GmbH anschaut, sträuben sich einem die Nackenhaare.
Darin heißt es u.a.: "Selbstverständlich sind wir immer bemüht, dass unsere Toiletten an Bord nutzbar sind. Leider ist dies oft nicht möglich. Die Toiletten können entweder einen Defekt aufweisen oder aber auch nicht mehr benutzt werden, da sie schon voll sind."
Auch Toilettenpausen oder der Tausch der Züge seien in solchen Fällen nicht vorgesehen, da dies Verspätungen nach sich ziehen würde.
Dabei wirbt das Unternehmen auf seiner Homepage damit, dass in den 27, mit neuester Technik ausgestatteten Zügen neben Klimaanlage und großen Panoramafenstern "behindertengerechte WCs inklusive einer Wickelkomode" für den "nötigen Komfort" sorgen und "Ihre Zugfahrt zum entspannten Vergnügen werden" lassen.
Die "erixx"-Pressestelle spricht bei den Toilettenausfällen von Ausnahmen, hält sich ansonsten vage: "Im Normalfall sind die Toiletten nutzbar." Die Toiletten würden in regelmäßigen Abständen entleert und geputzt.
Der Buchholzer, der wegen seiner Beschwerde über die defekte Toilette von der Zugbegleiterin auch noch unfreundlich behandelt worden sei, will jedenfalls künftig darauf verzichten, mit dem Heidesprinter zu fahren.
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