Abstimmungsgespräch beim Landkreis Harburg: Damit der Verkehr besser fließt
bim. Winsen. Zu einem ersten Abstimmungs- und Sondierungsgespräch trafen sich jetzt Landrat Rainer Rempe und die neue Verkehrskoordinatorin des Landkreises Harburg, Dr. Susanne Dahm, mit Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung (MW) und der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) im Winsener Kreishaus. Der gemeinsame Wunsch: die Zusammenarbeit bei der Verkehrs- und Baustellenkoordination vertiefen und an Lösungsstrategien arbeiten. Beim jetzigen Treffen ging es vor allem darum, die nächsten Schritte der Zusammenarbeit auf den Weg zu bringen.
„Uns allen ist die hohe Verkehrsbelastung in der Region bewusst. Wir wollen eine bessere Abstimmung im Vorfeld von Verkehrsprojekten erreichen und unsere Bürger, insbesondere die Pendler, künftig schneller, besser und koordinierter mit belastbaren Informationen versorgen“, sagte Rempe. Das Gespräch bildete den Auftakt zu einem regelmäßigen Austausch zwischen dem Landkreis und Niedersachsen. Gleichzeitig soll künftig die Kommunikation mit Hamburg intensiviert werden. Ein erster gemeinsamer Termin mit Vertretern des Hamburger Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) findet in Kürze statt.
Bereits bei der kürzlich stattgefundenen Verkehrskonferenz in Winsen war deutlich geworden, wie vielfältig die Herausforderungen im Bereich Straßen- und Schienenverkehr in der Region sind. Die dringend notwendige Verbesserung der Baustellenkoordination, besonders an der Landesgrenze zu Hamburg, aber auch Probleme im Schienenverkehr sollen deshalb jetzt angegangen werden. Die neu eingerichtete Stabsstelle Verkehrskoordination beim Landkreis Harburg bildet ein Pendant zur ebenfalls neuen Stabsstelle auf Landesebene bei der NLStBV. Deren Vertreterin Friederike Wöbse war beim Auftaktgespräch ebenso dabei wie Jan Bartling vom Landesverkehrsministerium, der die Stabsstelle unterstützt.
„Die Verkehrsbelastung im Landkreis nimmt immer weiter zu, und nicht zuletzt durch die großen Pendlerströme Richtung Hamburg spüren wir hier im Kreis die Auswirkungen von Verkehrsmaßnahmen auch jenseits der Landesgrenze sofort“, schildert Landrat Rempe die Situation. Umso wichtiger sei es, die Absprachen nicht nur innerhalb Niedersachsens, sondern auch mit der Hansestadt zu optimieren. „Mit Susanne Dahm haben wir jetzt eine Verkehrskoordinatorin, die die Interessen innerhalb des Landkreises bündelt und ihnen gemeinsam mit dem Land eine starke Stimme verleiht“, erläutert Rempe den Schritt, eine neue Stabsstelle einzurichten.
„Meine Aufgabe sehe ich zunächst einmal darin, gemeinsam mit den Landesvertretern vorhandene und potenzielle Problemlagen zu identifizieren und einen Fahrplan zu erarbeiten“, sagt Susanne Dahm. „Wir stehen noch ganz am Anfang. Die Materie ist sehr komplex und es sind viele Akteure auf verschiedenen Ebenen beteiligt. Es kommt darauf an, eine Organisationsform und Kommunikationsstrukturen zu entwickeln, die es ermöglichen, konstruktiv und zielführend an Lösungen zu arbeiten“, so Dahm.
Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) begrüßt die Initiative des Landkreises Harburg. „Wir haben in Hannover mit unserer Stabsstelle für Verkehrskoordination kürzlich die Weichen gestellt und es ist sehr erfreulich, dass der Landkreis Harburg so schnell mit einer eigenen Stabsstelle reagiert“, so der Minister. Damit sei eine gute Grundlage geschaffen, um die Zusammenarbeit im Hinblick auf eine Verbesserung der Verkehrssituation auf Straßen und Schiene in der Region zu intensivieren. „Die Vision einer länderübergreifenden Verkehrsentwicklungsplanung sollten wir dabei im Blick behalten“, sagt Althusmann. „Ich werde diesen Prozess weiter persönlich unterstützen und freue mich, dass wir uns auch in der Abstimmung mit Hamburg auf einem guten Weg befinden.“
Zur Person
Dr. Susanne Dahm (44) ist seit März 2016 bei der Kreisverwaltung beschäftigt und seit 1. Januar 2019 als Verkehrskoordinatorin tätig, die Stabsstelle ist dem Landrat unterstellt. Die promovierte Raumplanerin war beim Landkreis zunächst in der Stabsstelle „Kreisentwicklung/Wirtschaftsförderung“ und danach zwei Jahre in der Stabsstelle „Zentrales Projektmanagement“ eingesetzt. Vor ihrer Zeit beim Landkreis war die gebürtige Elbmarscherin in England als Raumplanerin in der Kommunalverwaltung, an der Universität und als Beraterin tätig.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.