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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Landesnahverkehrsgesellschaft
Ausschreibung Metronom-Strecken / "Hansenetz" wird geteilt

Auch die Metronom-Eisenbahngesellschaft will sich auf die Ausschreibung der LNVG bewerben | Foto: bim
  • Auch die Metronom-Eisenbahngesellschaft will sich auf die Ausschreibung der LNVG bewerben
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Für die Metronomstrecken Hamburg – Lüneburg – Uelzen, Uelzen – Hannover – Göttingen und Hamburg – Bremen soll ab Juni 2026 ein neuer Vertrag gelten. "Die Neuausschreibung des Netzes ist vergangene Woche im EU-Amtsblatt veröffentlicht worden. Etwa sechs Wochen später schließt sich die Angebotsphase an, in der die im Teilnahmewettbewerb qualifizierten Bewerber ihre Angebote und Kalkulationen erstellen und Rückfragen zu den Vergabeunterlagen stellen können", teilt Dirk Altwig, Sprecher der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) Niedersachsen, auf WOCHENBLATT-Anfrage mit. Die endgültigen Angebote liegen voraussichtlich Anfang 2025 vor. Mit einer Vergabeentscheidung sei im Frühjahr 2025 zu rechnen.

Vertrag aus wirtschaftlichen
Gründen vorzeitig beenden

Wie berichtet, hatte die Metronom-Eisenbahngesellschaft die LNVG darum gebeten, den eigentlich noch bis Ende 2033 laufenden Verkehrsvertrag vorzeitig - bereits zum 13. Juni 2026 - zu beenden. Als Grund nannte Metronom stark gestiegene Kosten, die das Unternehmen in eine wirtschaftlich schwierige Entwicklung gebracht hätten - bedingt durch Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflation, Dauerbaustellen auf den Bahnstrecken rund um Hamburg sowie Gehaltssteigerungen von mehr als 30 Prozent durch neue Tarifabschlüsse.

Obwohl an den Gehaltssteigerungen nicht zu rütteln ist, die Bahninfrastruktur nach wie vor verbesserungswürdig und Fachpersonal weiter knapp ist, will Metronom sich dennoch an der Neuausschreibung der Strecken beteiligen und den Zuschlag bekommen.

"Hansenetz" wird in zwei
kleinere Netze aufgeteilt

Die LNVG sagt dazu: "Wir werden das 'Hansenetz' ab Juni 2026 in zwei kleinere Netze teilen, die wir an zwei verschiedene Bahnunternehmen vergeben werden. In seinem aktuellen Zuschnitt ist das Netz zwischen Hannover, Hamburg und Bremen sehr anspruchsvoll für die Betreiberin. Wir gehen davon aus, dass insbesondere die Personalfrage leichter in den Griff zu bekommen ist, wenn das heutige Netz künftig auf zwei Betreiber verteilt wird."

Auch Metronom könne sich für beide Netze wieder bewerben, aber nur eines der beiden neuen Teilnetze gewinnen. Die Verträge für die beiden Netze enden im Dezember 2033.

Für die Fahrgäste soll sich nichts ändern. LNVG-Sprecher Dirk Altwig erläutert: "Pro Jahr sollen im Netz derzeit 8,7 Millionen Zugkilometer gefahren werden. Zugkilometer ist die Strecke, die alle Züge auf dem Netz zusammen in einem Jahr zurücklegen. Also das Angebot an Fahrten, das dem Fahrgast gemacht wird. Auch künftig sollen auf beiden Netzen zusammen 8,7 Millionen Zugkilometer pro Jahr gefahren werden."

Anspruchsvolle Anforderungen zu
günstigem Preis, aber nicht "billig"

Bei der Entscheidung für einen Anbieter werde vor allem der Preis berücksichtigt. Das hohe Gewicht auf „Preis“ klinge zunächst vielleicht überraschend, sei aber sinnvoll: "Wir geben in unseren Verträgen sehr hohe Ansprüche vor, schreiben also zum Beispiel genau fest, wie sauber die Züge sein müssen, welche Pünktlichkeit wir erwarten und wie viel Personal mindestens im Zug oder in Reserve sein muss. Das sind alles Qualitätskriterien. 'Preis' heißt, dass wir wissen wollen, wer diese anspruchsvollen Forderungen zu einem möglichst günstigen Preis erfüllt. Wir geben ja Steuergelder aus", so Altwig.

Der Punkt „Qualität“ berücksichtige, wenn ein Bahnunternehmen die hohen Vorgaben der LNVG noch überbietet - zum Beispiel durch besondere Ideen für den Service oder beim Fahrkartenverkauf. Das wäre aber letztlich nicht entscheidend, um einen guten Verkehr anzubieten.

Dirk Altwig tritt auch gleich schon möglichen Vorwürfen entgegen, die LNVG würde mit diesem Verfahren „Billiganbieter“ bevorzugen. "Die Tarifverträge bei den Eisenbahnunternehmen sind mittlerweile sehr ähnlich. Jüngst hat die DB Regio unser europaweites Ausschreibungsverfahren für das Expresskreuz Bremen/Niedersachsen gewonnen. Die sind keine Billiganbieter", betont der LNVG-Sprecher.

So soll das Hansanetz "geteilt" werden:
Expresslinien „RE 3 Hannover - Uelzen - Lüneburg - Hamburg“,
„RE 4 Hamburg - Bremen“ sowie
die Regionallinien „RB 31 Hamburg - Lüneburg“ und
„RB 41 Hamburg - Buchholz - Rotenburg/W. - Bremen“
(insgesamt ca. 6.500.000 Zugkilometer/Jahr).

Expresslinie „RE 2 Göttingen - Hannover - Uelzen“ (ca. 2.200.000 Zugkilometer/Jahr).

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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