Bebauung in Tostedter Triftstraße: Nachverdichtung ist erwünscht
bim. Tostedt. Wenn in Tostedt ein Bauvorhaben vorgestellt wird, gibt es in der Regel Skepsis und vor allem: Bedenken der unmittelbaren Anwohner. Nicht so bei dem Projekt, das jetzt Dipl-Ing. Ingo Gottschalk in der öffentlichen Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses der Gemeinde Tostedt mit der Nachverdichtung in der Triftstraße vorstellte. Er möchte in den rückwärtigen Bereichen der Hausnummern 19 und 21 zwischen Trift- und Fritz-Reuter-Straße zwei Mehrfamilienhäuser mit je acht Wohneinheiten mit Satteldach errichten. Der Ausschuss stimmte der Maßnahme grundsätzlich zu. Die Verwaltung soll bis zur nächsten Ausschuss-Sitzung einen Bebauungsplan-Entwurf und einen städtebaulichen Vertrag vorlegen.
Rund 2.900 Quadratmeter stünden für die Bebauung mit den zwei zweieinhalbgeschossigen, barrierfreien Häusern mit einer Firsthöhe von elf Metern zur Verfügung, erläuterte Gottschalk. Was im Ausschuss gut ankam: Es gibt nur eine Zu- und Ausfahrt, die Straßenbäume und damit der Charakter der Triftstraße bleiben erhalten. Ingo Gottschalk sicherte zu, noch weitere Bäume zur Straße zu pflanzen. Es soll ausreichend Stellplätze für die Bewohner und ihre Besucher geben.
"Grundsätzlich stehe ich dem positiv gegenüber", sagte Gerhard Netzel (SPD) zu dieser Nachverdichtung in guter, zentrumsnaher Lage mit fußläufigen Verbindungen zu Geschäften und Ärzten. Drei anwesenden Anliegern gefielen die präsentierten Visualisierungen. "Die Häuser passen dahin", meinte ein Nachbar.
Bereits im Januar 2018 hatte der Ausschuss über die Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Bereich beraten und den Erhalt der Straßenbäume sowie eine sinnvolle Festlegung der Ein- und Ausfahrten zur Auflage gemacht. "Bei der Diskussion um die Innenverdichtung vor einem Jahr habe ich nicht an Mehrfamilienäuser gedacht", sagte Nadja Weippert (Grüne). "Wir wachsen und wachsen. Aber wie sieht es mit bezahlbarem Wohnraum aus?", fragte sie mit Blick auf den WOCHENBLATT-Artikel über den Mangel an gefördertem Wohnraum. Auch die Verwaltung habe gedacht, es gehe um Ein- und Zweifamilienhäuser, sagte Gemeindedirektor Dr. Peter Dörsam. Das sei eine Frage der Kalkulation, meinte Ingo Gottschalk. "Wir bauen 70 bis 100 Quadratmeter große Eigentumswohnungen für Eigentümer, die es sich leisten können und die Wohnungen eventuell auch vermieten", so Gottschalk.
Harry Kalinowsky (FDP) plädierte dafür, die Themen Wohnraumschaffung und Verdichtung nicht zu vermischen mit der Bevölkerungsgruppe, die Probleme bei der Wohnraumfindung habe. "Je mehr gebaut wird, desto besser. Das sorgt dafür, dass älterer Wohnraum frei und günstiger wird", so seine Auffassung.
Die Verwaltung bereite gerade Möglichkeiten vor, wie bei neuen Bauvorhaben ein verpflichtender Anteil an Sozialwohnungen vorgegeben werden kann, berichtete Dörsam.
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