Bötersheimer Feuerwehr soll aufgelöst werden

Einige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bötersheim sind entsetzt: Ihre Wehr soll wegen Mangels an Freiwilligen zum Jahresende aufgelöst werden. So steht es in einer Vorlage der Verwaltung für die öffentliche Sitzung des Feuerschutzausschusses der Samtgemeinde Tostedt am kommenden Mittwoch, 1. November, um 18 Uhr im Rathaus-Sitzungsraum, Schützenstraße 26a. Davon, so berichtet einer der ehrenamtlichen Retter gegenüber dem WOCHENBLATT, hätten sie eher zufällig Anfang dieser Woche erfahren. Die Wehr sei zwar bei der Anzahl der Aktiven "immer hart an der Grenze", aber die angekündigte Auflösung sei demotivierend fürs Ehrenamt und insbesondere für die Jugendlichen, meint er.

Die 1935 gegründete Bötersheimer Wehr ist vor allem im nordwestlichen Bereich der Samtgemeinde Tostedt mit ihren Waldflächen und in Kakenstorf im Einsatz. Die Mitglieder sind ebenso tätig im Kreisbereitschaftszug Deichverteidigung und werden u.a. zu Einsätzen bei Elbehochwasser alarmiert und beteiligen sich zudem im Fachzug Tierseuchenbekämpfung der Kreisbereitschaft.

Mitglieder sollen in Wehr Kakenstorf aufgenommen werden

Der Samtgemeinderat soll nun zum 31. Dezember dieses Jahres die Auflösung der Ortswehr Bötersheim beschließen. Die Verwaltung und der Gemeindebrandmeister sollen gemäß ihrer jeweiligen Zuständigkeiten beauftragt werden, das Erforderliche zur Auflösung der Ortswehr Bötersheim und für eine Übernahme der Mitglieder der Ortswehr Bötersheim in die Ortswehr Kakenstorf als ein Löschzug zu veranlassen.

Die Begründung der Verwaltung: Derzeit gehören der Ortswehr Bötersheim weniger als 18 aktive Mitglieder an, zudem seien einige nicht im Ort wohnhaft. "Da für 2023 gemäß Feuerschutzkonzept zudem die Beschaffung eines neuen Tragkraftspritzenfahrzeuges-Wasser ansteht und u.a. auch aufgrund dieses dann größeren Fahrzeuges das Gerätehaus erweitert und saniert werden müsste, steht die Überlegung an, ob es überhaupt vertretbar ist, für eine Ortswehr, deren Einsatzbereitschaft aufgrund sinkender Mitgliederzahlen nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, noch in Planungen für hohe Investitionen einzusteigen", heißt es in der Vorlage.

Laut Verwaltung habe es Vorgespräche gegeben

Laut Verwaltung habe es Vorgespräche zwischen Verwaltung, Gemeindebrandmeister und der Ortswehr Bötersheim unter Beteiligung aller Mitglieder sowie der Führung der Ortswehr Kakenstorf und dem Bürgermeister der Gemeinde Kakenstorf (zugleich Vorsitzender des Feuerschutzausschusses) gegeben. Dabei sei man zu der Erkenntnis gekommen, dass nur die Auflösung der Ortswehr Bötersheim aus praktischen und finanziellen Gründen vernünftig sei.

Der Mietvertrag mit dem Verpächter des jetzigen Feuerwehrhauses in Bötersheim soll dann aufgehoben werden. Eventuell habe die Gemeinde Kakenstorf Interesse an einer Nachnutzung als Dorfgemeinschaftshaus, worüber dann aber der Gemeinderat Kakenstorf entscheiden müsse.

Anfrage zu weiteren Formalitäten beim Landkreis

Gemäß des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes bedarf die Auflösung einer Ortswehr der Zustimmung der Aufsichtsbehörde. Eine Anfrage bezüglich weiterer erforderlicher Formalitäten bei Auflösung einer Ortswehr hat die Samtgemeindeverwaltung bereits vor einigen Wochen an den Landkreis als Aufsichtsbehörde gestellt. Wenn die Samtgemeinde nachweisen könne, dass sie auch ohne die Ortswehr Bötersheim eine leistungsfähige Wehr dort einsetzen kann, stehe einer Genehmigung der Auflösung aber nichts im Wege, teilt der Landkreis auf WOCHENBLATT-Nachfrage mit.