Bebauung "Südlich Weller Straße" Tostedt
CDU Tostedt zweifelt sozialen Wohnungsbau an
Auch wenn in Tostedt mancher Investor vollmundig sozialen Wohnungsbau angekündigt hatte, um mit imposanten Bauvorhaben in der Politik zu punkten, gibt es diesen in Tostedt de facto nicht. Im Gegenteil: Die Kauf- und Mietpreise steigen, inzwischen werden sogar 37-Quadratmeter-Zimmer mit Schräge für Wucherpreise von 595 Euro Warmmiete in Tostedt angeboten. Dem sollte nun beim Baugebiet "Südlich der Weller Straße" etwas entgegengesetzt werden - der bisher einzigen Möglichkeit für die Samtgemeinde, zumindest anteilig sozialen Wohnungsbau zu realisieren, da ihr die Fläche gehört. Im jüngsten Bauausschuss sprach sich allerdings die CDU gegen Geschosswohnungsbau aus.
"Mehrfamilienhäuser nochmal diskutieren"
Wie berichtet, will die Samtgemeinde im Gebiet "Südlich der Weller Straße" (im Bereich Bosteler Berg) auf 4,15 Hektar Gemeinbedarfs- und Wohnbauflächen entwickeln und eine Kindertagesstätte für zwei Krippen und drei Kindergartengruppen sowie eine Betreuungsgruppe als Erweiterungsoption bauen. Das Wohngebiet soll über den Bosteler Berg, die Kita über eine jetzige Acker-Zufahrt erschlossen werden.
Die Planungen sehen vor, entlang der Weller Straße zweigeschossige Bebauung zu ermöglichen, im Inneren des Gebietes Einzelhäuser plus maximal eine Einliegerwohnung auf je 750 Quadratmetern. Und da auch Bedarf nach größeren Grundstücken bestehe, sollen zur freien Landschaft hin je eine Wohneinheit und zwei untergeordnete Wohneinheiten auf 1.300-Quadratmeter-Grundstücken ermöglicht werden.
Wolfgang Zahn (CDU) kritisierte den Geschosswohnungsbau. "Das passt absolut nicht zum Entrée der Gemeinde. Reihenhäuser ja, aber nicht zwei Vollgeschosse", meinte er. Zahn nannte den sozialen Wohnungsbau angesichts steigender Baukosten illusorisch und die großen Grundstücke "eine Verschwendung von Grund und Boden". Auch Alfred Timmermann (CDU) war der Meinung, die Mehrfamilienhäuser nochmal zu diskutieren. Das seien "Klötze, die da entstehen".
Für den sparsamen Umgang mit Grund und Boden spreche die zweigeschossige Bauweise an der Weller Straße, entgegnete Gerhard Netzel (SPD). Die großen Grundstücke sollten aber auf 700 bis 800 Quadratmeter verkleinert werden.
Die Geschosswohnungen seien "nicht im Einklang mit der umliegenden Bebauung", meinte Harald Stemmler (WG). Dem widersprach der Erste Samtgemeinderat Stefan Walnsch, denn wenige Meter weiter stünden in zweiter Baureihe ein hohes Einfamilienhaus und ein größeres Mehrfamilienhaus.
Da die Fläche auf Gebiet der Gemeinde Otter liegt, hat die letzte Entscheidung über den Bebauungsplan der dortige Gemeinderat. Hier sind laut Bauamtsleiter Axel Seute die ersten beiden Verfahrensschritte im Februar und März erfolgt bzw. laufen derzeit. Ziel sei es, den Bauantrag im Sommer zu stellen. Die Kita könnte 2022 gebaut werden.
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