Tostedt
Eine grüne Oase im historischen Ortskern
Seit vielen Jahren wird in Tostedt darüber diskutiert, wie man - abseits der Wegeverbindung mit dem Posthalterstieg - eine Verbindung zwischen dem Platz Am Sande und dem Himmelsweg herstellen, einen Park und eine Veranstaltungsfläche entwickeln kann. Dank der Fördergelder im Rahmen des Programms "Perspektive Innenstadt" und dank der Familie Rose, die ihre Fläche zur Verfügung stellt, wird diese Tostedter Vision womöglich bald Realität.
Aus dem Fördertopf des Landes mit insgesamt 117 Millionen Euro sollen die Folgen der Corona-Pandemie in Niedersachsens Kommunen gelindert werden. Tostedt hat Aussicht auf 792.000 Euro. Inklusive einer zehnprozentigen Eigenbeteiligung steht der Gemeinde eine Investitionssumme von 870.000 Euro zur Verfügung, aus der vier Projekte realisiert werden sollen.
Da die Zeit drängt - die Projekte müssen bis Ende März kommenden Jahres umgesetzt sein - wurde eine interfraktionelle Arbeitsgruppe gebildet, die Ideen sammelte, unterstützt vom Ersten Samtgemeinderat Stefan Walnsch und Laura-Sophie Carstens aus der Verwaltung.
"Das teuerste, prägendste und nachhaltigste Projekt schaffen wir mit der Gestaltung der 8.000 Quadratmeter großen Grünfläche, die eine Oase werden soll", sagte Walnsch. Dort soll es u.a. Bänke und Sitzecken, verschiedene Spielmöglichkeiten für Kinder, einen Boule-Platz und einen Schachtisch, eine Veranstaltungsfläche und Wildblumenwiesen sowie viele Stauden und Gräser geben. Bei der Gestaltung soll der historische Ortskern Tostedts berücksichtigt und die Töste mit einbezogen werden.
"Mit dem Projekt machen wir aus Tostedts grüner Lunge Tostedts grünes Herz", schwärmte Tostedts Bürgermeisterin Nadja Weippert (Grüne).
Gerhard Netzel (SPD) erinnerte daran, dass vor 40 Jahren eine Bürgerinitiative die Bebauung dieser Fläche verhindert habe. "Dafür, dass das gelungen ist, können wir uns heute noch bedanken", meinte er.
Auch Jan Hinnerk Zirkel (Zusammen für Tostedt) ist begeistert vom Ergebnis: "Das wird ein tolles Angebot für Jung und Alt mit Aufenthaltsqualität und Kultur." Dr. Harry Kalinowsky (FDP) pflichtete ihm bei: "Die Coronafolgen für die Innenstadt abzufedern, ist mit dem Projekt gut gelungen."
Sowohl Verwaltung als auch die Arbeitsgruppe haben viel Zeit abseits der politischen Bühne und viel Herzblut in das Projekt gesteckt. "Vielleicht brauchen wir den Druck, um sachlich ohne persönliche Ambitionen zu arbeiten", meinte Oliver Wolkenhauer (CDU). Denn vom ersten Treffen über den Ratsbeschluss bis zur Vorstellung des Entwurfes durch das Landschaftsarchitekturbüro Stadt + Natur vergingen nur viereinhalb Monate.
Die Fläche ist jetzt durch die Gemeinde gepachtet und soll als öffentliche Grünfläche festgesetzt werden, informierte Gemeindedirektor Dr. Peter Dörsam.
Alle Beteiligten hoffen nun, dass nach dem Sommer die Ausschreibung erfolgen und die ersten Arbeiten im Herbst beginnen können.
Kein öffentliches Toilettenhäuschen
Ein Toilettenhäuschen wird es übrigens nicht geben. Der Grund: Die Anschaffungskosten lägen bei rund 250.000 Euro. Hinzu kämen Unterhaltungskosten von rund 40.000 Euro jährlich, erläutert Stefan Walnsch. Daher habe sich die Arbeitsgruppe gegen öffentliche Toiletten ausgesprochen. "Bei Veranstaltungen sollen aber natürlich Toilettenhäuschen aufgestellt werden, die es bereits in einer guten Qualität gibt", sagt Walnsch.
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