"Einmündung B75/K45 in Kakenstorf endlich entschärfen!"
bim. Kakenstorf. Das Bemühen der Gemeinde Kakenstorf um eine Entschärfung der Verkehrssituation an der Einmündung B75/Lange Straße (K45) ist eine wahrhaft unendliche Geschichte. Seit zehn Jahren begleitet das WOCHENBLATT die Forderungen besorgter Eltern und Lehrer der dort ansässigen Rudolf-Steiner-Schule Nordheide nach mehr Verkehrssicherheit. Der Gemeinderat Kakenstorf hat jüngst eine Petition verabschiedet, mit der die Straßenbaulastträger der B75 und der K45 aufgefordert werden, die Verkehrssituation im Kreuzungsbereich durch den Bau eines Kreisverkehrs zu entschärfen. Unabhängig davon solle auf der B75 im Einmündungsbereich zur K45 die Geschwindigkeit von derzeit 70 auf 50 km/h reduziert werden.
"Immer wieder ereignen sich im Kreuzungsbereich mehr oder weniger schwere Unfälle und gefährliche Situationen. Insbesondere zu Beginn und Ende der Schulzeit und während des Berufsverkehrs kommt es zu Staubildungen aus Trelde kommend auf der B75 und nach Tostedt abbiegend auf der Langen Straße (K45). Damit verbunden sind riskante Fahrmanöver, oft mit Kindern als Fahrzeuginsassen", wird die Petition begründet.
Direkt an der Einmündung befindet sich die Rudolf-Steiner-Schule mit Kindergarten und Krippe. Auch liegt der Kreuzungsbereich innerhalb einer Wohnbebauung. "Die bisher durchgeführten oder vorgeschlagenen Maßnahmen lösen die genannten Probleme nicht. Ein Kreisverkehr kann hier Abhilfe schaffen", heißt es weiter.
Um diese Forderung zu erörtern und zu unterstützen, hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Heiner Schönecke zum Ortstermin Michael Dürkop vom Vorstand der Waldorfschule und Gabriele Liedke vom Waldorfkindergarten sowie Bürgermeister Heiko Knüppel eingeladen.
"Dort, wo Berufsverkehr, Schule und Kindergarten zusammenkommen, muss etwas geschehen", so Heiner Schönecke. Kreisverkehre seien schließlich auch an anderen Bundesstraßen möglich und würden gefährliche Verkehrssituationen entzerren, zum Beispiel an der B75 in Scheeßel oder der B3 in Sprötze.
1984 wurden die ersten Schüler in der Waldorfschule eingeschult. Michael Dürkop: "Der Verkehr, insbesondere der Lkw-Verkehr hat seither zugenommen", sagt er. Und auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die von ihren besorgten Eltern zur Schule gebracht werden: Die Schule wird inzwischen von 350, der Kindergarten von Kindern 100 besucht. "Wir sind für die Sicherheit der Kinder verantwortlich", so Dürkop. Gabriele Liedke fügt hinzu: "Ich bin in großer Sorge um die Kinder. Wer will das verantworten, wenn etwas passiert?"
Das größte Risiko besteht für die Autofahrer, die von der B75, insbesondere aus Richtung Trelde, auf die K45 abbiegen wollen. Weil es aber auch zu verschiedenen anderen Unfällen kommt und diese mit bisher überwiegend Blechschäden und Leichtverletzten verhältnismäßig glimpflich ausgegangen sind, sieht die Polizei keinen Unfallschwerpunkt. "Wir in der Politik sind in der Pflicht. Ich werde die zuständigen Behörden erneut auffordern, das Thema auf ihre Tagesordnung zu setzen", erklärte Heiner Schönecke.
Ein von der Gemeinde vor rund einem Jahr gestellter Antrag auf eine Tempo-30-Beschilderung der K45 im Schulbereich sei von der Verkehrsbehörde des Landkreises abgelehnt worden, berichtete Heiko Knüppel.
Mit "kuriosen" Konstruktionen hatte die Straßenbaubehörde in den vergangenen zwei Jahren versucht, Abhilfe zu schaffen. Erst wurde ab April 2016 der von der B75 in die Lange Straße abbiegende Verkehr durch Sperrung der Abbiegespur mit Baken verlangsamt. Dadurch entstand aber nur eine weitere Gefahr, da das Abbiegen oft zu einer zu schnellen Verlangsamung des folgenden Verkehrs führte.
Weil aber bei den Autofahrern ein Gewöhnungseffekt eingesetzt hatte, war der Kreuzungstrichter im vergangenen Jahr noch einmal mit Leitpfosten verengt worden. Wenn ab 13. August die Straßenbaubehörde Lüneburg die B75-Fahrbahn erneuert, wird die Rechtsabbiegespur aus Richtung Tostedt komplett beseitigt - was sicher nicht zu einer Entschärfung der Situation führen wird.
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