Infostand in Tostedt zum Hambacher Forst: "Stoppt sofort den Kohleabbau!"

Sammelten Wünsche für den Hambacher Wald (v. li.): 
Daniela Warnken, Benjamin Puls und Isabel Schaper | Foto: privat
  • Sammelten Wünsche für den Hambacher Wald (v. li.):
    Daniela Warnken, Benjamin Puls und Isabel Schaper
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bim/nw. Tostedt. „Lasst den Wald stehen – er gehört unseren Kindern!“, „Bitte vergewaltigt Mutter Erde nicht und stoppt sofort den Kohleabbau“ - diese und andere Wünsche äußerten Bürger am vergangenen Freitag auf dem Wochenmarkt in Tostedt. Isabel Schaper und Daniela Warnken aus Dohren sowie weitere Mitstreiter waren den ganzen Tag mit einem Info-Stand zum Hambacher Forst vor Ort. Wie berichtet, will der Energiekonzern RWE einen Großteil des Hambacher Waldes in Nordrhein-Westfalen roden lassen, um einen Braunkohle-Tagebau zu erweitern.
Isabel Schaper und Daniela Warnken engagieren sich als Privatpersonen, weil ihnen das Thema am Herzen liegt und es ihnen nicht mehr reicht, Online-Petitionen zu unterschreiben. „Ganz spontan haben wir deshalb einen Wunschbaum gebastelt“, erzählt Isabel Schaper. „Hier vor Ort wollen wir nun möglichst viele Wünsche für den Hambacher Wald oder auch für unsere Umwelt allgemein von Passanten einsammeln.“
Die Menschen in Tostedt zeigten großes Interesse. Aus allen Altersklassen bestückten Passanten den Baum mit Wunschzetteln. Eine von ihnen ist Tanja Schmidt, die Obst und Gemüse am Stand vom Hermannshof verkauft. Sie wünscht sich, "dass das Grundgesetz geändert wird und die Würde aller Lebewesen unantastbar ist.“
Auch Karin Rogge-Wokittel (Kommunalpolitikerin, Grüne) möchte aktiv werden und überlegt, ihre rebellische Jugendzeit wieder aufleben zu lassen: „Ich war damals bei Menschenketten in Dannenberg dabei. Nun überlege ich, mich der Bewegung im Hambacher Wald anzuschließen.“
Auch Mitaktivist Benjamin Puls, der bereits auf vielen Demos zum Thema war und die beiden am Stand unterstützt, ist begeistert: „Ich wohne erst seit Kurzem in Tostedt und es überrascht mich wirklich, wie viele Passanten uns ihre Gedanken mitteilen.“ Er habe an diesem Tag aber auch einzelne kritische Stimmen gehört. „Es gab z.B. einen Herrn, der sich einen Verzicht auf Braunkohle nicht vorstellen konnte. Auch Windräder seinen keine Alternative, da sie ebenfalls Landschaften zerstören und sich mit ihrem Schattenwurf negativ auf Tier und Mensch auswirken würden. Das ist nicht grundsätzlich falsch, aber dennoch ist und bleibt die Braunkohle die schmutzigste Energiequelle und ist ein großer Klimakiller. Daher macht es Sinn, aus der Förderung umgehend auszusteigen.“
Isabel Schaper und Daniela Warnken wollen die gesammelten Wünsche noch in dieser Woche an NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) schicken. „Vielleicht können wir wenigstens ein bisschen etwas bewegen“, hofft Isabel Schaper. „Gar nichts zu tun ist für uns keine Alternative.“ Mut machende Beispiele seien die Bürgerinitiativen, die sich aus den Reihen des „Runder Tisch Natur-, Umwelt- und Tierschutz Buchholz“ gebildet und erfolgreich den Themen Fracking und Massentierhaltung angenommen haben.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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