Leitplanken an Bundesstraßen als Todesfalle
(bim). "Beplankung wirft Fragen auf" titelte das WOCHENBLATT (30a/2020) und informierte dabei über den vom Gesetzgeber beabsichtigten Zweck der Leitplanken, die seit 2017 an Bundesstraßen montiert werden. Wie berichtet, sollen dieses an "unfallauffälligen Streckenabschnitten", an denen "der kritische Abstand der Bäume zur Fahrbahn 4,50 Meter und weniger beträgt", für Sicherheit sorgen. Dazu erreichten uns folgende Leserzuschriften, deren Inhalte wir auszugsweise wiedergeben.
• "Die Beplankung wirft nicht nur Fragen auf, sondern ist in den meisten Fällen eine Todesfalle für Motorradfahrer, denn sie wird ohne Aufprallschutz aufgebaut", kritisiert Jürgen Knoll aus Himmelpforten. Dabei sei hinreichend bekannt, dass die bisherigen Ausführungen in den Landkreisen nicht der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer dienten. "Sie erhöhen sogar das tödliche Unfallrisiko für Zweiradfahrer. Im Falle eines Unfalls führen scharfkantige Pfosten zu besonders schweren Verletzungen. Schon längst ist das Problem erkannt, eine einheitliche Lösung hat sich bisher nicht durchgesetzt." Bereits 2003 wies das Magazin "Spiegel" auf die "Todesfalle Leitplanke" hin. "Selbst 17 Jahre nach diesem Artikel ist kein Einlenken in Sicht. Blanke Metallpfostenreihen dicht an dicht. Früher konnten Biker ungehindert zur Seite rutschen. Nun ist damit Schluss. Eine Reihe von Pfosten führt zwangsläufig bei einem Sturz zu schwersten Verletzungen", so Knoll.
• Andreas Kaufmann aus Buchholz fragt sich, wer mit den Leitplanken geschützt werden soll: "Der Fahrer oder die Bäume? Straßenbäume gab es schon immer und sollten bei einer vernünftigen Fahrweise auch keine Gefahr sein. Ich habe manchmal das Gefühl, vorhandenes Geld muss irgendwie noch ausgegeben werden, ob Beplankung oder sinnloser Kreisverkehr, wo keiner nötig ist." Wie berichtet, nennt das Bundesverkehrsministerium Unfälle mit dem Gegenverkehr als häufigste Todesursache auf Landstraßen. Andreas Kaufmann fragt sich, weshalb es dann immer noch keine generelle Lichtpflicht gibt. "Es kommen einem immer noch 'Blinde' in Waldgebieten oder bei schlechter Sicht entgegen. Jeder kann selbst beurteilen, dass Autos mit Licht einfach besser wahrzunehmen sind. Dieses einzuführen, kostet erstmal gar nichts."
• Julia Tünnecke aus Seevetal kritisiert, welche Prioritäten gesetzt werden: "Wenn ich lese, dass 15,8 Millionen Euro Steuergelder für Blechschürzen ausgegeben werden und bei rd. elf Prozent der Unfälle ein Mensch getötet oder verletzt wird und dann höre, dass das Extra-Geld, welches die Regierung als Dank für unsere 'Helden des Alltags' verkündet hat, z.B. bei den Krankenschwestern, nicht ankommt, dann meine ich, dass da etwas ganz gehörig falsch läuft!"
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