Bürger können Bedenken und Anregungen äußern
Pläne fürs "Estetal" liegen öffentlich aus
bim/nw. Tostedt. Das Sandelholzgewächs "Vorblattlose Leinblatt" ist eine Rarität. In ganz Deutschland sind nur vier Fundorte bekannt, in Niedersachsen ist es nur an einem einzigen Ort zu finden: in der Bötersheimer Heide im Estetal. Und auch andere geschützte Arten sind an der Este zu Hause. Damit dieser besondere Lebensraum erhalten bleibt, weist der Landkreis Harburg dieses Kleinod als Natur- und Landschaftsschutzgebiet aus. Das anstehende Verfahren sowie die Möglichkeiten der Beteiligung stellt die Untere Naturschutzbehörde bei einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 25. Juli, um 18.30 Uhr im Landgasthof Estetal in Kakenstorf vor.
Die Este, ein linker Nebenfluss der Elbe, entspringt bei Wintermoor an der Chaussee im Heidekreis und mündet bei Cranz im Landkreis Stade in die Elbe. Das europäische Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet „Este, Bötersheimer Heide, Glüsinger Bruch und Osterbruch“ erstreckt sich im Landkreis Harburg von Welle bis Moisburg. „Das Gebiet ist Teil des europäischen Netzes zusammenhängender Schutzgebiete 'Natura 2000' und leistet einen wichtigen Beitrag zum länderübergreifenden Schutz gefährdeter Pflanzen- und Tierarten sowie ihrer natürlichen Lebensräume“, sagt Jochen Heuser von der Unteren Naturschutzbehörde.
Um diesen 932 Hektar großen Bereich entsprechend den Vorgaben der Europäischen Union (EU) zu sichern, wird das in vier Abschnitte unterteilte Natur- und Landschaftsschutzgebiet „Estetal“ ausgewiesen. Es umfasst einen in großen Teilen naturnahen Estetalabschnitt mit umliegenden Auenbereichen, in dem seltene und bedrohte Arten zu Hause sind, wie z.B. der Fischotter, Meer-, Fluss- und Bachneunauge, die Grüne Keiljungfer – und eben das Vorblattlose Leinblatt. Entlang der Gewässerläufe finden sich in der Esteniederung außerdem Erlen-Eschenauwälder sowie schützenswerte Grünland-, Heide- und Moorgebiete.
• Der Entwurf zu der Verordnung über das Natur- und Landschaftsschutzgebiet „Estetal“ liegt vom 22. Juli bis 20. September im Rathaus der Samtgemeinde Tostedt, Schützenstraße 26a, im Fachbereich Bauen und Planung (Zimmer 414, 1. OG) während der Öffnungszeiten aus. Bürger können dazu Bedenken und Anregungen äußern. Das ist außerdem möglich beim Landkreis Harburg, Schloßplatz 6 (Gebäude B, Zimmer 217) in Winsen sowie per E-Mail an naturschutzgebiete@lkharburg.de.
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