Keine Panik, aber wachsam bleiben
Potenzielle Atom-Endlager im Landkreis Harburg
(bim). Keine Panik, aber trotzdem wachsam sein - so könnte man das Ergebnis der am Montag von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) vorgestellten Gebiete bewerten, die für eine Endlagerung von Atommüll infrage kommen. Darin enthalten sind auch drei Gebiete im Landkreis Harburg, die von der Geologie her - aufgrund der Wirtsgesteine Salz, Ton und Granit - infrage kommen: Otter-Todtshorn, Egestorf-Soderstorf und Toppenstedt-Wulfsen. Harsefeld (Landkreis Stade) ist nicht mehr enthalten. Und auch nicht Gorleben, jahrzehntelang das Symbol für eine verfehlte, willkürliche Atompolitik und den Widerstand dagegen.
CDU-Bundstagsabgeordneter Michael Grosse-Brömer aus Brackel, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, sagt dazu: „Im jetzt veröffentlichten Zwischenbericht finden 90 Teilgebiete Erwähnung, die in der Gesamtfläche rund 54 Prozent des Bundesgebietes umfassen. Jetzt schon über einen späteren Endlagerstandort zu spekulieren, wäre also im höchsten Maße unseriös. In einem transparenten Verfahren werden diese Gebiete reduziert. Wo das Endlager gebaut werden soll, wird nach aktueller Planung erst 2031 entschieden.“
Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil (SPD) erklärte: "Ich bin sehr froh, dass wir seit 2013 von Niedersachsen aus sehr intensiv und mit Erfolg darauf gedrungen haben, dass ein Neustart in der Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll notwendig ist."
Das jetzige Verfahren soll transparent und mit Beteiligung der Bürger durchgeführt werden. "Sollte wider Erwarten der bestgeeignete Standort in Niedersachsen liegen, würden wir dieses Ergebnis akzeptieren, das erwarte ich aber auch von allen anderen Ländern", sagte Weil.
Die nächsten Schritte im Verfahren:
- 17./18. Oktober 2020: Auftaktveranstaltung in Kassel
- 4. bis 7 Februar 2021: Fachkonferenz in Kassel
- 15. bis 18. April 2021: Fachkonferenz in Darmstadt
- 10. bis 13. Juni: Fachkonferenz in Berlin
Weiterführende Informationen, auch über die Beteiligungsmöglichkeiten, gibt es auf der Internetseite des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) unter www.endlagersuche-infoplattform.de.
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