In Tostedt
Radfahrer als Wildparker
bim. Tostedt. Die Parkplatznot in Tostedt macht erfinderisch - aber nicht nur die motorisierten Verkehrsteilnehmer, sondern auch die Fahrradfahrer. Rund um den Bahnhof in Tostedt wird inzwischen jede freie Fläche genutzt, um die Zweiräder möglichst nah an den Gleisen abzustellen. Dafür müssen auch Zäune, Geländer und sogar der Oberleitungsmast herhalten. Die Samtgemeinde will nun handeln und die Fahrradabstellflächen durch Umgestaltung des Bushaltestellenbereichs erweitern. Der Samtgemeinderat beschloss kürzlich einstimmig, die Verwaltung mit der entsprechenden Planung zu beauftragen.
Derzeit gibt es am Tostedter Bahnhof 270 Fahrradabstellplätze in Richtung Poststraße und 64 an der Zinnhütte. Hinzu kommen 162 Fahrradstellplätze in abschließbaren Boxen auf der Seite Poststraße und 42 an der Zinnhütte. "Auf der Seite Poststraße gehen wir von bis zu 370 abgestellten Fahrrädern aus, während die Fahrradabstellplätze auf der Seite Zinnhütte ausreichen", erläutert Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam.
Wegen der Eigentumsverhältnisse kann die Samtgemeinde lediglich die Flächen des Busbahnhofs mit den vorhandenen Fahrradabstellplätzen, das Parkhaus und den Flachbau mit dem Fahrkartenverkauf überplanen.
In einem ersten Schritt fand Mitte Januar ein Gespräch mit der Verkehrsbehörde, einem Vertreter der KVG und dem ÖPNV-Beauftragten des Landkreises statt. Ergebnis: Eine langgezogene Bushaltestelle, an der drei Busse hintereinander halten können, und eine kleinere Haltestellenanlage in Gegenrichtung käme auch der KVG entgegen. Denn die derzeitigen Busbahnsteige entsprechen baulich nicht mehr der neuen Generation von Bussen, und die hohen, abgerundeten Kantsteine erfüllen nicht die Anforderungen an die Barrierefreiheit.
Mit dieser Anordnung würde sich die Fahrbahnfläche für die Busse verringern und es würden Flächen für weitere Fahrradabstellplätze frei.
In dem Zusammenhang soll auch geprüft werden, ob die Busse und Taxen vor den Pkw-Parkplätzen eine eigene Zufahrt bekommen.
Die Planung soll in der nächsten Sitzung des Umwelt-, Bau- und Planungsausschusses vorgestellt werden. Ein Förderantrag an die Landesnahverkehrsgesellschaft, von der eine bis zu 75-prozentige Förderung zu erwarten wäre, müsste bis Ende Mai gestellt werden, damit die Maßnahme im kommenden Jahr begonnen werden kann.
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