Kampen-Otter-Königsmoor
Rund 2.500 Bürger fordern neue Radwege

Tostedts Erster Samtgemeinderat Stefan Walnsch (re.) überreichte Landrat Rainer Rempe die Unterschriften. Zu den Mitstreitern für einen Radweg gehören u.a. (v.li.): Mit-Initiator Marco Pape, Renate Witte (ADFC Tostedt) sowie die Bürgermeister Carsten Ritter (Königsmoor), Birgit Horstmann (Otter) und Gerd Schröder (Welle)  | Foto: bim
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  • Tostedts Erster Samtgemeinderat Stefan Walnsch (re.) überreichte Landrat Rainer Rempe die Unterschriften. Zu den Mitstreitern für einen Radweg gehören u.a. (v.li.): Mit-Initiator Marco Pape, Renate Witte (ADFC Tostedt) sowie die Bürgermeister Carsten Ritter (Königsmoor), Birgit Horstmann (Otter) und Gerd Schröder (Welle)
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"Wenn wir die Leute aufs Fahrrad bringen wollen, müssen sie sich wohlfühlen", weiß Renate Witte vom ADFC Tostedt. Auf engen Kreisstraßen, auf denen Auto- und Lkw-Fahrer mit 70, 100 und mehr km/h und auch  landwirtschaftlicher Schwerlastverkehr unterwegs ist, wagen das die wenigsten aus Angst um ihre Sicherheit. Deshalb haben Bürgerinnen und Bürger aus Welle, Otter und Königsmoor eine Unterschriftenliste initiiert, um den Radwegebau entlang der Kreisstraßen K66 (entlang der Kampener Windmühle) sowie der K23/K41 (Wümme-Radweg) zu forcieren (das WOCHENBLATT berichtete). Rund 2.500 Unterschriften sind binnen drei Monaten zusammengekommen. Die übergab nun Stefan Walnsch, Gemeindedirektor von Königsmoor und zugleich Erster Samtgemeinderat in Tostedt, an Landrat Rainer Rempe. 

Für Kreisverwaltung und Kreispolitik hört der Landkreis am Trelder Berg auf - so die Überzeugung vieler Einwohner der dahinter liegenden Dörfer. Umso erfreuter waren Mit-Initiator Marco Pape sowie die Bürgermeister Carsten Ritter (Königsmoor), Birgit Horstmann (Otter) und Gerd Schröder (Welle), dass sich der Landrat eineinhalb Stunden Zeit für ihr Anliegen und ein konstruktives Gespräch nahm, das dank der Gastfreundschaft des Mühlenvereins um Elke Münster in der Kampener Mühle stattfand. 

Stefan Walnsch bemüht sich seit 2017 um die Radwegeverbindungen an den Kreisstraßen im westlichen Landkreis. 2018 fassten die drei Gemeinderäte Beschlüsse, um die Forderung nach Radwegeverbindungen zu untermauern, und übermittelten diese 2020 an den Landkreis Harburg.

"Wir wissen, dass die Unterschriften nicht rechtlich bindend sind", sagte Walnsch. "Wir wollen damit ein Statement setzen: Die Bürger finanzieren alles, was Verwaltung macht. Aber das Gemeinwohl und die Daseinsvorsorgen dürfen nicht vergessen werden. Die Strecken, um die es geht, sind außerordentlich wichtig." Die geforderten Radwege sind kreisübergreifende Lückenschlüsse. Die überregional beliebten Radfahrerstrecken führen zu den touristischen Highlights wie der Lüneburger Heide, der Windmühle Kampen oder der Kranichstation in Tiste (Kreis Rotenburg).

"Die Initiative kann man nur unterstützen", erklärte Landrat Rempe. Denn der Umstieg vieler Menschen aufs Fahrrad trage auch zu der vom Landkreis bis 2040 angestrebten Klimaneutralität bei. Das Anliegen der Menschen in Welle, Otter und Königsmoor sei im Keishaus bekannt und werde ernstgenommen. Allerdings: "Für alles, das wir tun, gibt es Regeln. Und wir müssen mit unserem Budget Prioritäten setzen", sagte Rempe. So müssten für den Bau eines Radweges eine bestimmte Anzahl an Radbewegungen pro Tag stattfinden, der Radverkehr ansonsten auf der Straße geführt werden. Diese Vorgaben flossen ein ins Radverkehrskonzept des Landkreises. Der Radweg an der K41/K23 sei als Lückenschluss im Bauprogramm enthalten, der an der K66 aber noch nicht berücksichtigt. 

Im vergangenen Jahr habe der Landkreis 2,5 Millionen Euro in Radwegebau und -instandsetzung investiert, in diesem Jahr stünden dafür 2,8 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Unterschriftenübergabe wolle er zum Anlass nehmen, sich für die Radwegeverbindungen stark zu machen und in die Gremien einzubringen, versprach der Landrat. "Sie haben meine Unterstützung", sagte er.  
"Nun müssen den Worten nur noch Taten folgen", so Walnsch.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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