Samtgemeinde-Bürgermeister-Wahl in Tostedt: Peter Dörsam holt überraschend mehr Stimmen als Amtsinhaber Dirk Bostelmann
bim. Tostedt. In der Samtgemeinde Tostedt bleibt spannend, wer künftig die Samtgemeinde als Bürgermeister anführt. Der als unabhängiger Kandidat angetretene Grünen-Politiker Dr. Peter Dörsam brachte es auf 44,7 Prozent und überholte damit überraschend Amtsinhaber Dirk Bostelmann (CDU), der 39,4 Prozent der Stimmen auf sich vereinigte. Reinhard Riepshoff (SPD) erhielt 15,8 Prozent der Stimmen. Somit wird es am 15. Juni eine Stichwahl zwischen Bostelmann und Dörsam geben.
Bedrückt war die Stimmung im Hotel Wiechern, wo die CDU den Wahlausgang verfolgte. „Das Ergebnis ist für mich ganz und gar unbefriedigend“, sagte Dirk Bostelmann. „Das gute Abschneiden der Grünen nehme ich mit Respekt zur Kenntnis und warte nunmehr auf die Stichwahl“, so Bostelmann.
Manche CDU-Mitglieder im Raum gaben sich kämpferisch. Es gelte nun, sich auf den Gegenkandidaten einzustellen und u.a. dessen Kompetenz beim Führen einer Verwaltung zu hinterfragen, was ja keine leichte Aufgabe sei.
Gut war die Stimmung bei den Anhängern von Peter Dörsam, der in seine Scheune in Heidenau eingeladen hatte. „Das Ergebnis ist bombastisch. Damit hätte ich nicht gerechnet“, so seine Aussage. Er habe in den vergangenen Tagen viel Zuspruch bekommen - trotz seiner politschen Unerfahrenheit. „Ich habe gemerkt, wie groß die Hoffnung ist, die viele Wähler in mich setzen“, sagte er. Bei seinen Info-Veranstaltungen hätten die Bürger ihn zu vielen Themen, u.a. zum Schulneubau in der Poststraße oder zum Schuldenstand der Samtgemeinde, befragt und darüber teilweise ihren Unmut geäußert. Trotz des großen Zuspruchs mahnte er, nicht zu euphorisch zu sein und den Ausgang der Stichwahl abzuwarten.
Reinhard Riepshoff gehörte zu den ersten, die Peter Dörsam zum guten Abschneiden gratulierten.
Offen bleibt die Frage, ob die CDU Handeloh, die einen eigenen Kandidaten für das Samtgemeinde-Bürgermeisteramt gesucht und Bostelmann die Gefolgschaft versagt hatte, entscheidend zum Ergebnis beitragen konnte.
Von den insgesamt 21.275 Wahlberechtigten waren 11.655 an die Urnen getreten. 16 der insgesamt 27 Stimmbezirke hatte Dörsam für sich entschieden. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,8 Prozent.
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