Deutschlandtakt
Sanierung Bahnstrecke Hannover-Hamburg auf 2029 verschieben

Dr. Peter Dörsam ist zufrieden mit den aktuellen Aussagen vom parlamentarischen Staatssekretär Michael Theurer  | Foto: bim
  • Dr. Peter Dörsam ist zufrieden mit den aktuellen Aussagen vom parlamentarischen Staatssekretär Michael Theurer
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Der mehrheitlich beschlosse Kompromiss des Bahntrassenausbaus von Bestandsstrecken, das optimierte Alpha-E, erfährt weiter eine große Unterstützung in der Region. Erschreckend sei hingegen, dass in den vergangenen acht Jahren die Umsetzung nur sehr schleppend verlaufen ist, sagt#+Tostedts Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam, zugleich Sprecher des Projektbeirates, der die Alpha-E-Umsetzung begleitet. Er nahm auf Einladung des Bürgermeisters von Uelzen, Jürgen Markwart, jetzt an einem Gespräch mit Verkehrsminister Olaf Lies (SPD), Vertretern der Deutschen Bahn, vielen Mitgliedern des Projektbeirates sowie dem Landrat und Bürgermeistern des Landkreises Uelzen in Uelzen teil.

Verkehrsminister Olaf Lies betonte, dass es jetzt schnellstmöglich um die Umsetzung gehen müsse und mit der ohnehin anstehenden Generalsanierung als Chance genutzt werden muss.

Olaf Lies zitierte auch aus einem Brief des parlamentarischen Staatssekretärs Michael Theurer. In diesem Schreiben wird der Vorschlag zu einem gemeinsamen Vorgehen von Bund und Land unterbreitet. Hierbei soll die Generalsanierung der Bahnstrecke Hannover-Hamburg auf 2029 verschoben werden, damit ausreichend Zeit für die Planung von Maßnahmen zur Kapazitätssteigerung gegeben ist. Auf diese Weise könnte Alpha-E schon ganz oder zumindest in weiten Teilen umgesetzt werden. Der Planungsprozess soll transparent erfolgen, so soll auch der Projektbeirat hieran beteiligt werden. Anschließend soll bewertet werden, ob die Kapazitätssteigerungen ausreichen. Erst wenn dies nicht der Fall sein sollte, soll für eine Neubaustrecke ein Raumordnungsverfahren eingeleitet werden. Der Bundestag würde sich dann erst nach einem beendeten Raumordnungsverfahren mit einer Entscheidung befassen.

Dörsams persönliche Einschätzung zu diesem Vorschlag:

"Es bietet sich jetzt die realistische Chance, dass es schon in sechs Jahren zu deutlichen Kapazitäts- und Qualitätsverbesserungen auf der Strecke Hamburg-Hannover kommen kann. Diese Verbesserungen sind dringend erforderlich und die historische Chance darf auf keinen Fall vertan werden. Eine Neubaustrecke würde hingegen selbst im besten Fall frühestens in ca. 20 Jahren fertiggestellt sein. Im schlimmsten Fall verläuft es wie bei der Y-Trasse, diese ist nach 25 Jahren gescheitert."

Auf Basis der aktuellen Erkenntnisse führe eine Umsetzung von Alpha-E im Rahmen der Generalsanierung zu den für die nächsten Jahrzehnte benötigten Kapazitäten. Hierbei sei zu berücksichtigen, dass Alpha-E auch den Ausbau auf anderen alternativen Routen (z.B. 2. Gleis Rotenburg – Verden) beinhalte. Auf der Strecke Hannover-Hamburg biete Alpha-E gegenüber den aktuellen Zugzahlen erhebliche zusätzliche Kapazitäten.

Dörsam fasst seine Schlüsse aus dem Gespräch wie folgt zusammen:

  • Der Bundesgutachter hat im Dialogforum Schiene Nord die Kapazitäten für Alpha-E berechnet. Auf der Strecke Hannover-Hamburg ergab sich eine tägliche Leistungsfähigkeit von 341 Güterzügen.
  • Die DB-Netz AG hat Zahlen für die tatsächliche Anzahl an Güterzügen auf dieser Strecke veröffentlicht, die höchste tägliche Zahl im Verlauf der untersuchten Woche des Jahres 2022 waren 180 Güterzüge. Gegenüber dem aktuellen Stand ergibt sich bei Alpha-E also eine mögliche Steigerung um 90 Prozent.
  • Gleichzeitig wird es durch die Energiewende eine deutliche Abnahme an Güterzügen im Bereich der Massengüter (Kohle, Koks, Öl) geben. Die Containerumschläge des Hamburger Hafens sind seit Jahren in der Tendenz leicht rückläufig. Allerdings konnte der Anteil der Bahnverkehre für Container vom Hamburger Hafen bis auf 50,5 Prozent im Jahr 2022 gesteigert werden. Eine weitere Steigerung ist wünschenswert, wird aber nur begrenzt möglich sein, denn die Verteilerverkehre nach Hamburg und ins Hamburger Umland lassen sich nicht auf die Bahn verlagern.
  • Die möglichen zusätzlichen Güterzugkapazitäten, die Alpha-E schafft, werden also nur zum kleinen Teil gebraucht werden. Daher sind beim Alpha-E-Ausbau Kapazitäten für die zusätzlichen Personenzüge des Deutschlandtaktes vorhanden. (bim/nw).

Landkreis Harburg - Alpha-E und Deutschlandtakt

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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