Todtglüsingen bekommt eine neue Grundschule für 4,2 Millionen Euro
bim. Tostedt. Todtglüsingen soll im kommenden Jahr eine neue Grundschule für 4,2 Millionen Euro bekommen. Das hat der Rat der Samtgemeinde Tostedt bei sieben Gegenstimmen mehrheitlich beschlossen. Nach dem Neubau der Grundschule in der Poststraße in zwei Bauabschnitten, in den die Samtgemeinde fünf Millionen Euro investiert und der zum Schuljahr 2015/16 fertiggestellt sein soll, ist dies der zweite Schulneubau binnen fünf Jahren.
Im vergangenen Jahr waren zwei Entwürfe des Architektenbüros Schmidt aus Schneverdingen diskutiert worden, die u.a. ein Aufstocken des Altbaus und einen Anbau vorsahen. Kosten dafür: 1,4 bis 1,8 Millionen Euro. Diese Entwürfe seien aber vom "Kosten-/Nutzenverhältnis nicht stimmig", so Samtgemeinderat Stefan Walnsch.
Daher hatte sich der Schulausschuss im vergangenen November für weitere Untersuchungen hinsichtlich eines langfristigen Gesamtkonzeptes ausgesprochen. Das Büro Altmeppen, Immobilienbewertung und Beratung aus Braunschweig legte daraufhin drei Varianten für eine Schulerweiterung vor. Kosten: zwischen drei und 4,2 Millionen Euro.
Für die vom Rat favorisierte Variante, bei der auch die Verkehrssituation mit der Einrichtung einer Hol- und Bringzone berücksichtigt ist, schätzt das Büro die Neubaukosten auf 3,9 Millionen Euro. Hinzu kommen Kosten von 150.000 Euro für den Abriss der Schule - der Ursprungsschule von 1957 und der Anbauten aus den Jahren 1990, 1992 und 2001 - sowie 150.000 Euro für die Gestaltung der Außenanlagen.
Burkhard Allwardt (fraktionslos) bemängelte, dass für die Schulen der Samtgemeinde ein schlüssiges Gesamtkonzept fehle. Einen Abend vor der jüngsten Fachausschuss-Sitzung hätten sich Eltern und Lehrer getroffen und dann ihre Wünsche im Ausschuss vorgebracht, berichtete Allwardt. "Ich hatte den Eindruck, dass man ein Füllhorn hatte und geguckt hat, was können wir da an Wünschen reinstecken? Und wir wollen radikal alles neu wie in der Poststraße", unterstellte Allwardt Todtglüsingens Lehrern und Eltern durch den Poststraßeneubau geweckte Begehrlichkeiten. Im kommenden Jahr habe die Samtgemeinde bereits 15 Millionen Euro Schulden. Weitere zehn Millionen Euro kämen mit den an diesem Abend beschlossenen Ausgaben, neben dem Schulneubau u.a. für eine neue Drehleiter und die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses Wistedt, hinzu.
Birgit Lohmann plädierte für die Grünen für eine Schulerweiterung auf Basis der Variante für 3,6 Millionen, abzüglich der darin enthaltenen 1,2 Millionen Euro für Modernisierungsmaßnahmen.
Die Finanzmittel seien in der Tat begrenzt, räumte Rolf Aldag (CDU) ein. Allerdings sei die von den Grünen favorisierte Variante nicht die Nachhaltigste.
"Es fällt der Mehrheit ganz leicht, 1,8 Millionen Euro zusätzlich auszugeben. Davon könnte man im Freibad ein Becken bauen. Wer würde ein Haus für 30 Quadratmeter zusätzlich komplett abreißen?", provozierte Waldemar Hindersin.
Zuletzt ließ Sitzungsleiter Harald Stemmler (WG) den Schulelternratsvorsitzenden Michael Thiel zu Wort kommen. Er bestätigte, dass es im Vorfeld der Ausschuss-Sitzung eine Infoveranstaltung in der Schule gegeben habe. "Wir haben alle Varianten diskutiert und nicht nur ein Füllhorn aufgemacht. Jeder war sich bewusst, dass das, was an Wünschen hineingesteckt wird, auch finanziert werden muss", so Thiel. Ein Neubau biete aber die Möglichkeit, auf das zu reagieren, was die Zukunft bringt.
• Über das Einstellen der Mittel in den Haushalt 2015/16 berät der Finanzausschuss in seiner Sitzung am Donnerstag, 16. Oktober, um 18 Uhr im Sitzungsraum.
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