Weippert gewinnt Wahl gegen Jobmann
Tostedt mit grüner Bürgermeisterin
bim. Tostedt. Diese Bürgermeisterwahl war denkbar knapp: Mit 16 zu 14 Stimmen entschied Nadja Weippert (38, Grüne) die Abstimmung über das neue Gemeindeoberhaupt der Gemeinde Tostedt gegen Karl-Siegfried Jobmann (57, CDU) für sich. Eine Stimme war ungültig. Damit ist Weippert die erste grüne Bürgermeistein der Gemeinde Tostedt. Von ihren Unterstützern und Teilen des Publikums der im Zuhörerraum gut besuchten Ratssitzung erhielt sie Applaus.
Während Karl-Siegfried Jobmann sichtbar geknickt war wegen seiner zweiten Niederlage bei einer Bürgermeisterwahl, konnte Nadja Weippert ihr Glück zunächst kaum fassen. "Lasst uns konstruktiv und überparteilich Tostedt voranbringen und bei Schwierigkeiten versuchen, im Dialog gemeinsam Lösungen zu finden", sagte Nadja Weippert.
Zwei starke
Männer als Vertreter
Karl-Siegfried Jobmann wurde zum ersten stellvertretenden Bürgermeister, Dr. Harry Kalinowsky (FDP) zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister gewählt. "Da habe ich zwei starke Herren im Rücken", erklärte Nadja Weippert. Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam ist qua Amtes Gemeindedirektor.
Zuvor hatte Burkhard Allwardt (78, fraktionslos), der seit fast 30 Jahren im Rat ist, als dienstältestes Ratsmitglied die Sitzung geleitet. "Es gab noch niemals einen so großen personellen Umschwung", meinte er zu den 16 neuen Ratsmitgliedern - auch diese große Anzahl eine Premiere für Tostedt. Er machte den "Neuen" deutlich: "Ratsarbeit ist ehrenamtliche Arbeit für die Bürger und das Gemeinwesen, eine oft zeitzehrende Arbeit." Auch wenn die Verwaltung durch Recherchen und gut ausgearbeitete Vorlagen die Arbeit erleichtere. Allwardt appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, an Fachausschuss-Sitzungen teilzunehmen. In den Einwohnerfragestunden und Sitzungsunterbrechungen hätten sie bei bestimmten Themen die Möglichkeit, Sachverhalte zu klären, die dem Rat nicht unbedingt bekannt seien. "Lassen Sie uns gemeinsam an der Zukunft Tostedts arbeiten", sagte Allwardt.
Pflichtenbelehrung der
16 neuen Ratsmitglieder
Gerhard Netzel (70, SPD), der das Bürgermeisteramt zehn Jahre lang ausgeübt hat, übernahm als letzte Amtshandlung die Pflichtenbelehrung der 16 neuen Ratsmitglieder. Zuvor lobte er die Ratsarbeit der zurückliegenden Jahre: "Wir haben einen fairen und respektvollen Umgang miteinander gepflegt." Er wünschte den "Neuen", dass sie sich schnell einarbeiten. In den erfahrenen Ratsmitgliedern hätten sie Ansprechpartner. Auch er dankte der "hervorragend besetzten Verwaltung" für die gute Zusammenarbeit.
Auch so bunt wie jetzt war der 31-köpfige Gemeinderat noch nie: Die neuen Wählergemeinschaften "Zusammen für Tostedt" und "Wir in Tostedt" (WiT) sind im Rat vertreten. Bei allen anderen Fraktionen haben neue Mitglieder Sitze im Kommunalparlament.
Acht Sitze hat die CDU-Fraktion, vier Sitze die Fraktion "Zusammen für Tostedt". Die zwei WiT-Mitglieder, die zwei FDP-Mitglieder sowie Burkhard Allwardt und Hagen Frick (WG) bilden gemeinsam die Gruppe "Unabhängige Demokraten"; SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die Linke bilden mit 13 Abgeordneten eine Gruppe.
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