Tostedter Ortsumgehung im Wegeplan
bim. Tostedt. Seit 1979 wird in der Samtgemeinde Tostedt sowie in den Gemeinden Tostedt und Wistedt über eine Ortsumgehung diskutiert. 2004 war diese im Bundesverkehrswegeplan aus dem vordringlichen in den weiteren Bedarf und damit in unbestimmte Ferne gerückt. Das Landeskabinett hat jetzt 208 Straßen-Projekte für den Bundesverkehrswegeplan beschlossen. Darin ist auch die Ortsumgehung Tostedt-Wistedt enthalten. WOCHENBLATT-Redakeurin Bianca Marquardt interviewte Samtgemeinde-Bürgermeister Dirk Bostelmann, was das für Tostedt bedeutet.
WOCHENBLATT: Hat sich seit Ihrem Sachstandsbericht im Februar 2012 etwas geändert?
Dirk Bostelmann: Nein, am Planungsstand von Februar 2012 hat sich bis heute nichts geändert. Allerdings merken wir, dass sich seit Fertigstellung der A1 das Verkehrsaufkommen im Ortskern normalisiert hat.
WOCHENBLATT: Kann der Rat Einfluss nehmen, dass die Ortsumgehung im Bundesverkehrswegeplan höher eingestuft wird?
Dirk Bostelmann: Ja, der Samtgemeinderat hatte beschlossen, dass die Samtgemeindeverwaltung beim Verkehrsministerium vorstellig werden soll. Hier konnte erreicht werden, dass die Notwendigkeit einer Tostedter Ortsumgehung anerkannt wird. Das Ministerium sicherte mir eine Berücksichtigung der Maßnahme bei der Höherstufung für den vordringlichen Bedarf zu. Außerdem habe ich im Oktober 2012 auf Einladung der obersten Landesplanungsbehörde an der Regionalkonferenz teilgenommen, die bei der Neuaufstellung des Bundesverkehrswegeplanes mitwirkt. Bei der Regionalkonferenz wurden einige neue Vorhaben für die Aufnahme in die Liste vorgeschlagen und auf entbehrliche Maßnahmen hingewiesen.
WOCHENBLATT: Welche der drei 2008 vorgestellten Varianten wird favorisiert und wo verläuft diese?
Dirk Bostelmann: Es wird weiterhin eine modifizierte Variante 2 favorisiert. Eine abschließende Beratung über die Variante und die Straßenführung hat es aber noch nicht gegeben.
Anm. der Red.: Sie beginnt an der Harburger Straße/B75 und führt entlang der Hochspannungsleitung nördlich um Tostedt herum, wobei sie die L141 (Buxtehuder Straße), die K15 (Heidenauer Straße), die L142 (Sittenser Straße) und die EVB-Bahnlinie Wilstedt-Zeven-Tostedt kreuzt. Diese Trasse trifft hinter Wistedt im Bereich des Huthscher Weges auf die B75.
WOCHENBLATT: Ist bekannt, wieviel Grunderwerb für die Realisierung erforderlich wäre?
Dirk Bostelmann: Nein, es ist nicht bekannt, wieviel Grunderwerb für die Realisierung erforderlich wäre. Schätzungsweise sind es aber bei einer Länge der Trasse von ca. 5,8 km gemäß Bundesverkehrswegeplan für OU Tostedt/Wistedt bei einer Breite von 20 Metern ca. zwölf ha für die Straße.
WOCHENBLATT: Wurde bereits mit Grunderwerb begonnen?
Dirk Bostelmann: Nein.
WOCHENBLATT: Sollte die Ortsumgehung im Bundesverkehrswegeplan bei der Priorisierung hoch eingestuft werden, wie lange würden Planung und Realisierung dauern?
Dirk Bostelmann: Dies ist abhängig von der Trassenführung und dem Grunderwerb, wobei die Dauer der Verhandlungen schlecht eingeschätzt werden kann. Es könnte sein, dass die Planung nach der Priorisierung schnell vorankommt. Allerdings müssen die Gemeinderäte Dohren, Wistedt, Tostedt und der Samtgemeinderat im Planfeststellungsverfahren beteiligt werden. Eine Öffentlichkeitsbeteiligung wird es ohnehin geben.
WOCHENBLATT: Herr Bostelmann, ich danke für das Interview.
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