Schulentwicklungsplanung für Tostedt
Viel über Dieckhofschule diskutiert, nichts empfohlen
bim. Tostedt. Viel wurde geredet, zu einem Ergebnis kam der Schulausschuss der Samtgemeinde Tostedt nicht. Im Mittelpunkt stand die Schulentwicklungsplanung, die zur Kenntnis genommen wurde. Untrennbar damit verbunden ist die Frage, was mit dem Schulstandort Dieckhofstraße der Grundschule Poststraße geschehen soll.Laura-Sophie Carstens und Erster Samtgemeindrat Stefan Walnsch aus der Verwaltung hatten binnen weniger Wochen eine Menge Arbeit und Recherche in den fast hundertseitigen Schulentwicklungsplan gesteckt. Dennoch gingen manchem Politiker und Elternvertreter die Prognosen bis 2026 nicht weit genug. Dazu meinte Stefan Walnsch: "Wir haben das dargestellt, was wir mit hoher Sicherheit sagen können. Je weiter der Blick in die Zukunft, desto größer die Unsicherheiten, das ist dann Kaffeesatz-Leserei."
Die Planung solle eine Kompassfunktion haben und Handlungsfelder aufzeigen. "Das entbindet nicht von politischen Entscheidungen", betonte Walnsch, u.a. mit Blick auf die Sanierungsbedürftigkeit der Dieckhofgrundschule, in der der Brandschutz nicht ausreichend und keine Barrierefreiheit gegeben ist. Nach langer Diskussion stellte Walnsch klar: "Erhalt des Standortes oder Neubau auf der grünen Wiese? Das ist die politische Entscheidung, die zu treffen ist. Eine Teilsanierung wird nicht funktionieren."
Die Handlungsempfehlungen der Verwaltung lauten u.a.:
Außenstelle Dieckhofstraße
- Dringender Handlungsbedarf in der Außenstelle Dieckhofstraße, das Schulgebäude ist in der jetzigen Form für den Schulbetrieb nicht mehr tragbar
- Stühle und Tische sind teilweise nicht mehr nutzbar, eine schnellstmögliche Ersatzbeschaffung ist unumgänglich
- Bei einer langfristigen Weiternutzung muss das Gebäude umfassend saniert werden und weitere Fachräume geschaffen werden
Grundschule Poststraße
- In der Poststraße gibt es ebenfalls Optimierungsbedarf
- Auf lange Sicht scheint die Mensa an ihre Kapazitätsgrenzen zu gelangen
Grundschule Otter
- Für das Schuljahr 2022/23 fehlt ein Klassenraum
- Berücksichtigung des Neubaugebietes "Weller Straße" mit Klärung, ob die Kinder in Otter oder in Tostedt bzw. Todtglüsingen eingeschult werden
Außerdem fehlen in den Grundschulen Handeloh, Otter, Wistedt und Tostedt wegen der veränderten Anforderungen wie Inklusion und Ganztagsbetreuung Fachräume.
Priorität habe der zeitnahe Ausbau der IT-Infrastruktur, der Ausbau der Grundschulen wegen des voraussichtlichen Rechtsanspruchs auf Ganztagsbeschulung und eine Entscheidung über den Umgang mit der Außenstelle Dieckhofstraße. Der Vorschlag: Für die Erarbeitung und Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen solle eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Politik, Verwaltung und Grundschulen gebildet werden.
Die Schulentwicklungsplanung war von der Verwaltung auf Antrag der CDU/WGW-Gruppe erarbeitet worden. Doch die war damit offenbar nicht zufrieden und hatte erneut kurzfristig zwei Anträge vorgelegt, davon einen als Tischvorlage unmittelbar zur Sitzung.
Die vorgelegte Schulentwicklungsplanung bezeichnete die Gruppe als "gutes Fundament". Für eine langfristige Planung sei aber eine Prognose der Schülerentwicklungszahlen an den Schulstandorten unter Berücksichtigung der geplanten Neubaugebiete und der demographischen Entwicklung bis mindestens ins Jahr 2031 erforderlich. Diese Fortschreibung solle mit Hilfe eines externen Büros erfolgen. Außerdem hatte die Gruppe u.a. die Planung und Realisierung einer neuen Grundschule am Standort Düvelshöpen beantragt für den Fall, dass die vorhandenen Schulstandorte die steigenden Schülerzahlen nicht dauerhaft aufnehmen könnten.
Burkhard Allwardt (parteilos) sah sich außer Stande, an der Beratung weiter teilzunehmen, da es laut Tagesordnung lediglich um Kenntnisnahme der Schulentwicklungsplanung gehe und nicht um eine Empfehlung zur Dieckhofschule. Als dann noch die zwei CDU-WGW-Anträge diskutiert wurden, war Allwardt "raus". Letztlich zog die CDU-/WGW-Gruppe ihre Anträge zurück.
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