Tostedt
Wie viel ist Eltern die Kita-Verpflegung wert?
Um die Verpflegung in den Kindertagesstätten in der Samtgemeinde Tostedt ging es jüngst erneut im zuständigen Fachausschuss. Nachdem die Kita-Benutzungs- und Gebührensatzung zuvor mehrere Jahre nicht angepasst worden war, hatte der Rat im Mai 2023 trotz zuvor langwierigen Diskussionen im Fachausschuss, die andere Ergebnisse vermuten ließen, eine Erhöhung der Verpflegungspauschale von 40 auf 55 Euro pro Monat und Kind zum 1. August 2023 festgesetzt. Diese Kosten standen nach einer Einnahmen-/Ausgabenaufstellung der Verwaltung - wie im Oktober 2022 von Jan Hinnerk Zirkel von "Zusammen für Tostedt" gefordert - nun erneut zur Diskussion.
Gestiegene Lebensmittel- und Energiepreise
Hintergrund der Diskussion vor eineinhalb Jahren waren die gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreise. Unter anderem hatte der Hauptanbieter Apetito ab August 2022 die Preise um 9,2 Prozent erhöht. Der Samtgemeinde entstand monatlich pro Kind ein Defizit in Höhe von 14,89 Euro.
Höchste Essensqualität zu einem auskömmlichen Preis wünschen sich sicherlich alle Eltern. Jan Hinnerk Zirkel erkannte aber mit Blick auf die in Niedersachsen seit August 2018 geltende beitragsfreie Kindergartenbetreuung an: "Die Kommunen werden mit allen Problemen allein gelassen." Bei der Verpflegung bleibe nichts anderes, als das Defizit abzufedern.
Kosten für Verpflegung und Personal variieren
Die Verwaltung war damals beauftragt worden, unter Berücksichtigung der relevanten Ist-Kosten des Jahres 2023 zu Beginn dieses Jahres ein tragfähiges Berechnungsmodell vorzulegen, auf dessen Grundlage die Höhe der Verpflegungspauschale ermittelt werden kann. Die Kosten für Verpflegung und Personal variieren aber, u.a. bedingt durch die unterschiedliche Größe der neun Kindertagesstätten in kommunaler Trägerschaft sowie der unterschiedlichen Handhabung von der Bereitstellung von Obst und Getränken. Mit diesen Daten war Zirkel nicht zufrieden, weil daraus keine einheitliche Gebühr abzuleiten sei. Er schlug laut dem Modell von "Zusammen" eine monatliche Gebühr von 65 Euro pro Kind vor.
Thilo Ramms (Unabhängige Demokraten) stimmte der Erhöhung auf 65 Euro zu und schlug ein Etappenmodell vor, das sich an der Kita, in der das Essen am günstigsten herzustellen sei, orientieren soll.
Gutes, qualitativ hochwertiges Essen sollte uns das wert sein
"Gutes Essen sollte uns das wert sein."
Karin Plate (CDU) kam angesichts der gestiegenen Lebensmittelkosten auf eine Monatsgebühr von 75 Euro. "Die Kinder werden so toll betreut", sagte sie zu Personal und Ausstattung der Kitas. "Gutes, qualitativ hochwertiges Essen sollte uns das wert sein."
Auch im Publikum der Sitzung stieß die Diskussion zum Teil auf großen Unmut. Denn Eltern profitieren nicht nur von der Beitragsfreiheit im Elementarbereich, sondern von der Verpflegung in den Kitas, wodurch daheim dann nicht mehr gekocht werden müsse und Lebensmittel sowie Energie eingespart würden.
Letztlich empfahl der Fachausschuss mehrheitlich, die Kita-Verpflegungspauschale zum 1. August dieses Jahres auf zunächst 65 Euro pro Kind und Monat festzusetzen. Nach einem Jahr soll geprüft werden, ob eine weitere stufenweise Erhöhung nach der dann aktuellen Datenlage sinnvoll ist.
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