Atemnot, die belastet - Todtglüsinger Sportverein bietet jetzt Lungensport an
bim. Tostedt. Bei jeder noch so kleinen Anstrengung in Atemnot zu geraten, schränkt die Lebensqualität ein und belastet. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland rund 6,8 Millionen Menschen an COPD, einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, die sich durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot bei körperlicher Anstrengung äußert, vor allem bei Rauchern über 40 Jahren. „COPD ist eine Volkskrankheit und weltweit inzwischen die vierthäufigste Todesursache“, sagt der Tostedter Lungenfacharzt Dr. Hans-Dieter Schulte. Er ist deshalb begeistert, dass der landkreisweit größte Sportverein, der Todtglüsinger Sportverein (TSV), jetzt auch Lungensport für diese Zielgruppe anbietet.
Zu einer Verbesserung des Wohlbefindens tragen laut Dr. Schulte drei Dinge bei: Neben dem Aufgeben des Rauchens und der medikamentösen Therapie gehört auch körperliche Aktivität dazu. Ein halbstündiges Ausdauertraining dreimal pro Woche sei empfehlenswert. Das Problem: „Wer körperlich nicht belastbar ist, bewegt sich nicht gern. Die Muskulatur, die auch wichtig für die Sauerstoffversorgung ist, nimmt ab“, sagt der Facharzt. Durch den Lungensport werden die Patienten ausdauernder und kommen im Alltag wieder besser zurecht.
Die dafür ausgebildeten Trainerinnen Tatjana Ushana und Natalja Totov bieten den Lungensport beim TSV an. Dabei werden Kraft und Ausdauer trainiert, die richtige Körperhaltung und verschiedene Atemtechniken vermittelt. „Die Leute lernen mit der Atemnot besser umzugehen, damit sie leistungsfähiger werden und wieder mehr Lebensqualität haben“, erklärt Natalja Totov. Neben dem Sport ist der Erfahrungsaustausch wichtig.
Auch Patienten mit mobiler Sauerstoffversorgung können mitmachen.
• Das Training findet jeweils montags von 16 bis 17 Uhr in der TSV-Fitnesshalle in der Schulstraße in Todtglüsingen statt.
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