Bei Keglerin Gisela Blanck von Blau-Weiss Buchholz läuft's
bim. Buchholz. Bei ihr läuft's - oder besser gesagt: es rollt. Wenn Gisela Blanck zur Kugel greift, werden manche männliche Mitstreiter blass. Die 50-Jährige ist leidenschaftliche Sportkeglerin und spielte auch schon in der Bundesliga. Kürzlich stieg sie mit ihrer Mannschaft von Blau-Weiss Buchholz in die Bezirksliga auf.
Bei einem geselligen Kegelturnier hatte ihr Onkel der 15-jährigen Gisela bereits prophezeit: "Du wirst später mal eine gute Sportkeglerin." Damals maß Gisela Blanck der Aussage keine Bedeutung bei. Doch mit 17 Jahren kam sie über Freunde in einen Club in Harburg, in dem junge Leute kegelten - und verschrieb sich dem Sportkegeln. "Ich fing als Juniorin an. Ein Jahr später stieg ich in den Punktspielbetrieb ein. Da gab es noch viele Klassen. Wir sind mit einem Haufen junger Mädels angefangen, sind dann Meister jeder Klasse geworden und schließlich über Landesklasse und Landesliga in die Bundesliga aufgestiegen", berichtet die 50-Jährige.
Zunächst wohnte sie noch bei ihren Eltern in Neugraben. Auch als sie später mehrfach umgezogen war und u.a. auch in Glückstadt wohnte, blieb sie dem Club treu und nahm einmal wöchentlich eine 80 Kilometer lange Stecke fürs Training auf sich.
In der Bundesliga spielte Gisela Blanck 1995/96 sowie mit einem anderen Club 1999/2000. Regelmäßig musste sie mit ihren Teamkolleginnen auch bis Hannover und Berlin, Rostock oder Neumünster reisen.
Nachdem einige Keglerinnen Kinder bekamen oder aus anderen Gründen keine Zeit mehr für den Sport aufbringen konnten, hatte das Team nicht mehr genügend Spielerinnen - und spielte in kleinerer Besetzung weiter in der Landesliga in der höchsten Spielklasse.
2008 zog sie Gisela Blanck mit ihrem Mann und ihrem Sohn (10) - beide Badminton-begeistert - in die Nordheide nach Klecken. "Bis 2012 habe ich dennoch in Harburg weiter gekegelt", erzählt sie. Dann setzte sie zwei Jahre lang aus, versuchte sich im Tischtennis. "Das war nicht meins. Ich spielte mit dem Gedanken, wieder zu kegeln und war zwischenzeitlich auch schon auf der Homepage von Blau-Weiss Buchholz. Aber da gab es damals nur Männerteams", erinnert sich die 50-Jährige. Doch dann las sie im Frühjahr 2014 einen WOCHENBLATT-Artikel über die Blau-Weiss-Kegler, die gerade Kreismeister geworden waren. "Da war ein Mädel abgebildet, das ich aus der Landesliga kannte", erzählt sie von Annette Dzikowski (ehemals Wulf). "Ich hatte sofort Gänsehaut und ein Kribbeln im Bauch, dass ich auch in der Nordheide wieder kegeln kann", so Gisela Blanck. Wenig später war sie Teil des Teams, "obwohl ich zwei Jahre keine Kugel angefasst hatte. Ich hatte tierischen Muskelkater, war aber glücklich, dass ich es noch konnte." Und sie spielte in der Folge-Saison gleich in der Bezirksklasse mit.
Mit Annette Dzikowski kegelt Gisela Blanck nun im Doppel. In der Bezirksliga bedeutet das pro Spielerin 120 Wurf pro Spieltag - aber nicht auf einen Tag verteilt, sondern auf rund 45 bis 60 Minuten. "Bei diesem Sport kommt man durchaus ins Schwitzen", macht Gisela Blanck deutlich, dass man Sportkegeln nicht unterschätzen sollte. "Außerdem muss man sich voll konzentrieren - von der ersten bis zur 120. Kugel. Jede Bahn ist anders, darauf muss man sich einstellen, und möglichst viele Achten werfen." Aber missen möchte sie den Sport nicht. Sie freut sich, dass sie bei Blau-Weiss sogar zweimal wöchentlich trainieren kann - und auf die nächsten Punktspiel-Saison im Herbst.
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