Landkreis Harburg
US-Sport-Stipendium für Kakenstorfer Tennisspielerin
Für die 18-Jährige Liv-Grete Laarmann vom SV Trelde-Kakenstorf (SVTK) erfüllt sich ein lang gehegter Traum: Sie erhielt ein vierjähriges Sportstipendium an der Walsh-Universitiy/Ohio und wird dort ab August 2024 nicht nur als Tennisspielerin das Universitätsteam verstärken, sondern gleichzeitig auch ein Psychologiestudium aufnehmen. Das junge Tennistalent ist überglücklich: „Ein Sportstipendium war für mich die einzige Möglichkeit, weiterhin ambitioniert Tennis spielen zu können und gleichzeitig zu studieren. Eine solche Chance gibt es in Deutschland bisher so noch nicht.“
Zwölf Universitäten zeigten Interesse
Das Bewerbungsverfahren für ein Stipendium ist aufwändig und anspruchsvoll. In Liv-Gretes Fall verlief es jedoch äußerst positiv, da sich zwölf Universitäten für sie interessierten und entsprechende Angebote unterbreiteten. Nach einem intensiven Auswahlverfahren, das über allabendliche Videocalls mit den unterschiedlichen Coaches der Universitäten abgehalten wurde, fiel die Entscheidung der Kakenstorferin zugunsten der Walsh-University und dem dortigen Chefcoach Bryan Whittaker. „Das Tennisteam der Walsh-Universitiy trainiert und spielt unter äußerst professionellen Bedingungen und wird von einem Trainerstab, dem auch Athletiktrainer, Physiotherapeuten und Mentalcoaches zugehörig sind, betreut. Für die Auswärtsspiele steht dem Team ein eigener Reisebus zur Verfügung und für die Vorbereitungswoche startet das gesamte Damen- und Herren-Tennisteam per Airline nach Florida. Auch, dass ich in einer WG auf dem Campus wohnen werde, hat mich dann schlussendlich sehr überzeugt“, so Liv-Grete.
Gernold Spletter, Jugendwart Tennis im SV Trelde-Kakenstorf, berichtet: "Mit dem Tennis ist Liv-Grete im Sommer 2012 gestartet, als der Kakenstorfer Tennisverein zu den ersten 'Summer Days 4 Kids' einlud. Mit diesem Event wollten wir als Tennisabteilung neue Kinder- und Jugendliche als Mitglieder gewinnen."
Häufiges Training, auch mit ehemaligem Profi
Bereits zwei Jahre danach wurde Liv-Grete in den Kader der Region Süderelbe berufen. Fortan trainierte sie vier- bis fünfmal pro Woche, u.a. auch mit dem ehemaligen Tennisprofi und Doppelpartner von Michael Stich, Udo Riglewski. Seither hat sie ihre Leistung stetig gesteigert: Sie erlangte Erfolge bei den Punktspielen in unterschiedlichen Altersklassen, platzierte sich in der DTB-Rangliste, wurde mit ihrem A-Juniorinnen-Team des SVTK Pokalsieger in der Verbandsliga und erlangte mehrfach den Stadt- und Regionsmeistertitel. Mit dem Damenteam des Hittfelder TC gelang ihr der Aufstieg in die Oberliga.
"Wir haben als Tennisabteilung den sportlichen Werdegang von Liv-Grete im Rahmen unserer Möglichkeiten sehr bewusst gefördert. Nicht zuletzt auch ihre erfolgreiche Ausbildung zur C-Trainerin im vergangenen Jahr, von der nun auch der Vereinsnachwuchs profitieren kann: Ihre motivierende, fördernde und teambezogene Trainingsarbeit wird von den Kindern und Jugendlichen des Vereins sehr geschätzt", weiß Gernold Spletter.
Ein zusätzliches Highlight war für den SVTK-Tennisnachwuchs im vergangenen Jahr die von Liv-Grete und ihrer Trainerkollegin Celia Knoll initiierte und betreute Fangruppe „Children for Champions“ anlässlich der Hamburger European Open am Rothenbaum. Die großartige Unterstützung der Tennisprofis durch sie und die Jugendlichen wurde sehr positiv bewertet – somit kürte der Veranstalter das SVTK-Team zur zweitbesten Fan-Gruppe des gesamten Turniers.
Mentale Stärke ist im Leistungssport unverzichtbar
Ob nun dieses Event, der gelegentliche Kontakt zum professionellen Tennissport oder ihre eigenen Erfahrungen als Leistungssportlerin ausschlaggebend für die Wahl ihres beruflichen Weges sind - unstrittig ist jedoch, dass mentale Stärke im Leistungssport unverzichtbar ist. Liv-Grete kann sich gut vorstellen, irgendwann einmal als Sportpsychologin zu arbeiten und Talente auf ihrem Wege zum Spitzensport zu begleiten.
"Wir werden ihre weitere Entwicklung ganz sicher im Auge behalten und gratulieren Liv-Grete zu ihrem Stipendium und dem damit verbundenen sportlichen Quantensprung. Gedanklich werden wir sie gerne begleiten und wünschen ihr eine erfolgreiche Zeit an der Walsh-University in Ohio", so Spletter.
Liv-Gretes weiterer Werdegang wird sicher auch von ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder Tomme aufmerksam verfolgt. Er ist ebenso tennistalentiert und liebäugelt damit, einen ähnlichen Weg wie seine Schwester einzuschlagen und über ein Sportstipendium in den USA Sportmedizin zu studieren. Auch Tomme schwang erstmalig seinen Schläger auf den „Summer Days for Kids 2012“.
Die nächsten SD4K finden vom 2, bis 4. August 2024 statt. Für die Tennisabteilung eine gute Möglichkeit, Liv-Grete Laarmann „Ade“ zu sagen.
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