Postbank

Bankdienstleistungen werden bis Ende 2025 schrittweise abgeschafft

"Ich bin stinksauer auf die Postbank. Ich war soeben bei der Post und wollte mir am Kontoauszugsdrucker meinen Kontoauszug holen. Nur war der Drucker mal wieder defekt - und das schon eine Woche lang. Es ist nicht das erste Mal, dass entweder der Drucker oder der Geldautomat defekt ist und eine Instandhaltung dauert immer lange", ärgerte sich kürzlich ein WOCHENBLATT-Leser aus Tostedt. Aus Unzufriedenheit mit dem Service des Unternehmens habe eine Dame vor ein paar Wochen alle ihre Konten bei der Postbank gekündigt und sei zur Sparkasse gewechselt, berichtet der Tostedter.

Postbanksprecher Oliver Rittmaier berichtete vier Tage später, dass beide SB-Geräte wieder einwandfrei  funktionierten und "ansonsten keine besonderen Auffälligkeiten" zeigten. Er erläutert: "Sowohl die Befüllung des Geldautomaten als auch die Reparatur beider Geräte werden durch beauftragte Wertlogistiker durchgeführt. Bei notwendigen Reparaturen können im Einzelfall Ersatzteile erforderlich sein, die erst bestellt werden müssen. Dies kann dann dazu führen, dass Geräte für einige Tage nicht nutzbar sind. Bei unseren Kundinnen und Kunden entschuldigen wir uns für die Unannehmlichkeiten, die sie dadurch in Kauf nehmen müssen."

Partnerfiliale der Deutschen Post

Die Filiale in der Bahnhofstraße in Tostedt sei keine Filiale der Postbank, sondern eine Partnerfiliale der Deutschen Post. Neben ihren eigenen Filialen biete die Postbank in einem kleinen Teil der Partnerfilialen der Deutschen Post einfache Bankdienstleistungen (Ein- und Auszahlungen, Abgabe von Überweisungen). Diese Partnerfilialen der Deutschen Post befänden sich meist in Geschäften des Einzelhandels wie Schreibwarengeschäften, Getränkemärkten, Kiosken oder Lebensmittelgeschäften. "Vertragspartner sind hier der jeweilige Betreiber und die Deutsche Post, die Mitarbeitenden dort sind Beschäftigte des jeweiligen Partners der Deutschen Post", so Rittmaier.

Er betont weiter: "Wir überprüfen regelmäßig das Netz dieser Partnerfilialen der Deutschen Post mit Bankdienstleistungen in Bezug auf Kundenverkehr und Produktnutzung. Dabei beobachten wir schon länger, dass Kundinnen und Kunden ihre Bankgeschäfte zunehmend online durchführen und der Anteil bargeldloser Zahlungen steigt - selbst kleine tägliche Einkäufe, etwa beim Bäcker, sind mittlerweile bargeldlos möglich und die Kunden nutzen dies auch."

Verändertes Verhalten der Kunden

Diese Veränderungen führten dazu, dass Kundinnen und Kunden die Bankdienstleistungen in den Filialen weniger stark nachfragen. Aktuell nutzten die Kunden die Post-Partnerfilialen vor allem für Bargeld-Dienstleistungen. "Mit Blick auf das geänderte Kundenverhalten haben wir uns entschieden, in den Partnerfilialen der Deutschen Post Bankdienstleistungen schrittweise bis Ende 2025 nicht mehr anzubieten. Dies gilt ebenso für die Filiale in Tostedt", berichtet der Unternehmenssprecher. Ein Termin dafür sei noch nicht bekannt. "Wir streben an, den Geldautomaten am Standort zu erhalten. Das Angebot an Postdienstleistungen ist davon nicht betroffen. Unsere Kundinnen und Kunden werden mittels Handzettel vorab informiert." Die Versorgung mit Bargeld und die Möglichkeit, Überweisungen in Auftrag zu geben, bleibe erhalten.

Bargeld: Die Postbank gehört zusammen mit Deutsche Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank zur Cash Group. Damit stehen den Kunden der Postbank alle Geldautomaten der Cash Group Banken, inkl. dem Bargeldbezug an den Kassen von rund 1.300 Shell-Tankstellen, kostenlos zur Verfügung. Unter www.postbank.de/geldautomaten finden Interessierte neben den Geldautomaten der Postbank auch die Geräte der Cash Group-Partner. Die Karte zeigt auch die zahlreichen Einzelhandelsgeschäfte an, die den sogenannten Cash Back-Bargeldservice anbieten: beim bargeldlosen Einkauf kann man sich in diesen Geschäften bis zu 200 Euro kostenlos in bar auszahlen lassen. Diese Geschäfte sind in der Karte mit einem Einkaufswagen gekennzeichnet.
In Tostedt in der Nähe bieten unter anderem folgende Einzelhändler diesen Service an:

• Lidl, Zinnhütte 10
• Rewe, Alte Kleinbahn 1 und Zinnhütte 11-13
• Penny, Bahnhofstraße 36
• Edeka, Kastanienallee 2

"Überweisungen kann man auch mit einem Girobriefumschlag an die Kontoführung der Postbank schicken. Dieser Service ist bei einigen Kontomodellen allerdings nicht im Preis inbegriffen. Außer dem Online-Banking bietet die Postbank auch das kostenlose Telefonbanking an. Dafür benötigt man kein Smartphone. Ein gewöhnliches Telefon genügt", erläutert Oliver Rittmaier.

Kontoauszüge: Kundinnen und Kunden, die das Online-Banking der Postbank nutzen, stellen wir auf Wunsch Bankdokumente (wie z.B. Kontoauszüge) kostenfrei im elektronischen Postfach bzw. im eSafe zur Verfügung. Diese Mitteilungen werden gespeichert, solange der Kunde das digitale Postfach im Rahmen einer bestehenden Konto- oder Depotverbindung nutzt – eine zeitliche Befristung hierfür gibt es nicht. Die Kontoauszüge werden einmal monatlich zum Monatsultimo in den eSafe eingestellt. Diese enthalten alle bis zu diesem Zeitpunkt der Bank bekannten Transaktionen.

Außerdem können die Kundinnen und Kunden der Postbank ihre Kontoauszüge bequem und kostenfrei am Kontoauszugsdrucker abholen (Ausnahme: Inhaber von Postbank Giro direkt , mit denen die Einstellung der Kontoauszüge in das digitale Postfach vereinbart wurde).

Alternativ kann man sich den „Finanzstatus“ (eine Auflistung der Salden und Kontenbewegungen der eigenen Konten) per Post nach Hause schicken lassen. Das kostet pro Zusendung 0,90 Euro bei buchungstäglicher oder wöchentlicher Zusendung oder 2,50 Euro bei der Zusendung einmal oder zweimal pro Monat.

Einen Überblick, wo sich Filialen der Postbank befinden, kann man sich verschaffen über den Filialfinder unter www.postbank.de/filialen.