Zwecks Modernisierung
Der Aldi in Tostedt ist jetzt platt - zumindest der Markt in der Zinnhütte
bim. Tostedt. Der Aldi-Markt in der Zinnhütte in Tostedt wurde jetzt von kräftigen Baggerschaufeln plattgemacht. Dort soll ein neuer, modernerer Markt entstehen, der rund 1.300 Quadratmeter statt der bisher 800 Quadratmeter großen Verkaufsfläche haben wird.
Die politischen Gremien der Gemeinde Tostedt hatten den dafür notwendigen Änderungen des Bebauungsplanes bereits Ende 2014 zugestimmt. Doch weil damals gleichzeitig über den Umbau des benachbarten Rewe-Marktes und Dänischen Bettenlagers und der damit verbundenen Ansiedlung eines Getränke- und Drogeriemarktes diskutiert wurde, gab es Protest von den im Ortskern ansässigen Unternehmen. Sie fürchteten ein Abwandern der Kaufkraft.
Es folgten u.a. ein Einzelhandelsgutachten und die Aktualisierung der "Tostedter Liste", in der geregelt wird, welche Sortimente mit innenstadtrelevanten und nicht innenstadtrelevanten Waren in der Zinnhütte zulässig sind, sowie eine zweijährige Veränderungssperre, im Rahmen derer während der politischen Beratungen im Gewerbegebiet Zinnhütte baulich nichts verändert werden durfte.
Dennoch lägen "die Verfahrensschritte, die den neuen Aldi-Markt betreffen, im üblichen zeitlichen Rahmen von Genehmigungsprozessen", so Unternehmenspressesprecher Dr. Axel vom Schemm.
Der "alte" Aldi-Markt war am 24. November 2003 eröffnet worden. "Der Markt wird derzeit im Zuge der Modernisierung des gesamten Aldi Nord Filialnetzes nach unserem neuen Filialkonzept 'ANIKo' (Aldi Nord Instore Konzept) neu gestaltet. Dafür haben wir das bisherige Gebäude ab dem 9. März abgerissen und ersetzen es nun durch einen Neubau. Der Hochbau beginnt Ende April, die Neueröffnung planen wir für Herbst 2020", erläutert vom Schemm. Die Mitarbeiter würden während der Bauphase in umliegenden Märkten beschäftigt.
Und was ändert sich im neuen Aldi? "Der Fokus unserer neuen Märkte liegt vor allem auf einer hellen und freundlichen Einkaufsatmosphäre mit mehr Platz und breiteren Gängen sowie einem vergrößerten Angebot an frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren für unsere Kundinnen und Kunden. Die neuen Filialen werden zudem mit einem modernen Licht-, Farb- und Energiekonzept ausgestattet. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach versorgt den Markt mit Strom, die Energie aus der Abwärme der modernen Kühlmöbel nutzen wir im Zuge der sogenannten Betonkernaktivierung zur Beheizung bzw. Kühlung des Marktraums."
Um den Kunden das Einkaufen noch einfacher zu gestalten, werde auch die Parkflächenbreite angepasst, sodass am neuen Markt 74 geräumige und familienfreundliche Parkplätze bereitstehen würden.
Auch den Nachbarn kam das Unternehmen entgegen. Mehrere Anwohner hatten im Beteiligungsverfahren auf die Beeinträchtigungen von Lärm, Stickoxid- und Rußpartikel hingewiesen, die vor allem durch die Anlieferung der Märkte verursacht werden. "Wir sind immer bestrebt, uns gut in die Gegebenheiten des Umfeldes unserer Märkte einzupassen. Daher haben wir den Anlieferbereich komplett eingehaust, also mit Lärmschutz versehen. Darüber hinaus haben wir die technischen Bauten der Kälteanlage bewusst auf die Seite des Markts verlagert, die von den Wohngebäuden der Nachbarn weiter entfernt liegt", erläutert Dr. Axel vom Schemm.
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