Becker Tours wieder im Fernbusgeschäft
Erste Blablabusse der Nordheide unterwegs
bim. Tostedt. Nach ursprünglicher Euphorie über den geöffneten Fernbusmarkt und mehreren Anbietern war es mit Flixbus zuletzt recht monopolistisch im Fernreisenbusgeschäft geworden. Jetzt erobert Blablabus des französischen Mitfahr-Anbieters Blablacar den deutschen und europäischen Markt. Das Tostedter Busunternehmen Becker Tours steigt nach dem Rückzug der Post aus dem Fernbusgeschäft nun mit zwei knallroten Blablabussen wieder ins Fernreisegeschäft ein und bedient zunächst die Strecke Hamburg-Düsseldorf.
Bei Becker Tours sind 33 Busse im öffentlichen Personennahverkehr und im Reiseverkehr im Einsatz. "Fernreisen sind ein Geschäftszweig, der zwölf Monate im Jahr nachgefragt wird. Deswegen ist dieses Geschäftsmodell ein wichtiger Baustein in unserer Firmenpolitik“, erläutert Becker-Tours-Geschäftsführer Frank Weingärtner. Von November 2013 bis November 2016 bediente Becker Tours bereits den Anbieter ADAC-Postbus- bzw. Postbus-Reisen - zunächst mit vier, zuletzt mit sieben Bussen, bis das Unternehmen Flixbus seinen Konkurrenten aufkaufte.
"Blablacar ist die größte Mitfahrzentrale Europas. Viele junge Menschen haben diese App auf ihren Smartphones", berichtet Frank Weingärtner. "Ich finde es gut, dass Flixbus wieder Konkurrenz bekommt. Das belebt das Geschäft." Alleine 2018 reisten 50 Millionen Passagiere mit Mitfahrgelegenheiten des französischen Unternehmens Comuto SA, das hinter Blablacar und Blablabus steckt und sich als moderne Reisesuchmaschine mit Community-Charakter versteht. In Frankreich fährt Blablabus bereits 45 Städte an. Vor einem Monat ist Blablabus in Deutschland mit 20 Strecken und echten Kampfpreisen gestartet. Noch in diesem Jahr sollen bis zu 400 Ziele in Europa angesteuert werden.
Der erste Blablabus von Becker Tours wurde am Montag der Vorwoche auf die Strecke Hamburg-Düsseldorf geschickt, der zweite geht kommenden Freitag erstmals auf Reisen. "Bei den Bussen handelt es sich um Fahrzeuge des Herstellers Scania, die mit der knallroten Blablabus-Folie beklebt und entsprechend ausgestattet wurden. In den Bussen gibt es Steckdosen, USB und kostenloses WLAN. Auf ein aufwendiges Entertainment- und Snacksystem wie bei den Postbussen wird bewusst verzichtet", so Weingärtner.
Die Blablabusse werden für drei Jahre ihren Dienst tun. "Wir schauen uns in den kommenden zwölf Monaten an, wie es läuft", sagt Weingärtner. Vielleicht werden aus zwei dann auch mehr Blablabusse.
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