Was wird aus Becker-Reisen?
Neuer Geschäftsführer will vormals insolventes Busunternehmen wieder in die Gewinnzone führen
bim. Tostedt. Vor eineinhalb Jahren stand das frühere Tostedter Traditionsunternehmen Becker-Reisen über Monate im Mittelpunkt politischer Beratungen und kontroverser Gespräche. Denn der insolvente Busunternehmer Jens Becker wollte sein Betriebsgelände für den Bau eines Verbrauchermarktes verkaufen und in das Gewerbegebiet an der Harburger Straße ziehen, das die Firma Vorwerk derzeit erweitert. Daraus wurde nichts, weil der Rat das Verfahren zur Nutzungsänderung des Geländes auf Eis legte. Doch was ist aus dem Unternehmen geworden?
Am Betriebsstandort an der B75 (Bremer Straße) Richtung Wistedt firmiert nun das Unternehmen "Becker Tours GmbH". Geschäftsführer ist Frank Weingärtner aus Hamburg, dessen Investmentgruppe "Sebaga Holding GmbH" den Busbetrieb Anfang vergangenen Jahres vom Insolvenzverwalter kaufte und auch die Mitarbeiter, die bleiben wollten, und den Fuhrpark übernahm.
Die "Sebaga Holding" erwirbt insolvente Firmen: "Warum soll ein Traditionsunternehmen wie Becker-Reisen abgewickelt werden, wenn man auch versuchen kann, es wieder auf die Beine zu stellen?", so Weingärtner.
Der Name Becker ist geblieben, der ehemalige Eigentümer Jens Becker arbeitet weiter im Unternehmen in führender Position als Koordinator mit.
Sämtliche Verträge im Öffentlichen Personennahverkehr und der Schülerbeförderung konnten übernommen werden. Auch das Reisegeschäft in ganz Europa läuft weiter.
"Becker Tours" bleibt vorerst am bestehenden Betriebssitz an der B75.
"Im ersten Jahr haben wir ziemlich viel investiert", so Weingärtner. Unter anderem wurde der Fuhrpark aufgewertet und erneuert, und es wurden neue Reisebusse gekauft. Zunächst wurde sozusagen aufgeräumt, alles Unrentable über Bord geworfen. "Wir versuchen nun, an allen Ausschreibungen im Umkreis von 50 Kilometern teilzunehmen und kümmern uns um neue Linienverkehre", so der Geschäftsführer. Auch im innerdeutschen Busreiseverkehr will "Becker Tours" tätig werden. Ziel sei es nun, das Unternehmen wieder zum früheren Erfolg, und möglichst schon in diesem Jahr, in die Gewinnzone zu führen. "Das ist ohne Weiteres machbar", ist Frank Weingärtner überzeugt.
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