Zimmerer-Innung des Kreises Harburg will das Handwerk in die Schulen tragen
bim. Hamburg. Eine spannende Betriebsführung in der Baumschule Garten von Ehren in Hamburg-Marmstorf erlebten die Mitglieder der Zimmerer-Innung des Landkreises Harburg bei ihrer jüngsten Versammlung. Zudem berichtete Bernhard von Ehren Wissenswertes aus der über 150-jährigen Geschichte des Unternehmens, das auch die Königshäuser der Welt mit Bäumen beliefert. Über 500.000 Pflanzen gibt es heutzutage in der Baumschule, über 1.000 verschiedene Gattungen werden dort kultiviert. Sven Balck, seit einem Jahr Obermeister, möchte künftig die Versammlungen häufiger mit dem Besuch interessanter Unternehmen der Region verbinden.
"Wir wollen das Handwerk in die Schulen tragen", nannte Balck ein großes Ziel für kommendes Jahr. So ist geplant, mit Grundschülern Vogelnistkästen zu bauen und Zehntklässler in das Theaterstück des Zimmermeister Richard Betz aus Hessen einzuladen. Er erzählt in seinem Ein-Mann-Theaterstück die abenteuerliche Lebensgeschichte eines gierigen Finanzhais, der nach einem Absturz seinen Traumberuf findet: das Zimmererhandwerk. Richard Betz hat mit diesem Stück in Bayern viel Erfolg gehabt. Der Vorstand der Zimmerer-Innung des Kreises Harburg hat ihn für fünf bis sechs Vorführungen im Oktober 2017 gebucht. An zwei Tagen wird Betz an der Oberschule in Jesteburg gastieren. Die Innungsmitglieder können Vorschläge machen, in welchen weiteren Schulen diese Vorführung noch stattfinden sollte.
Die Frühjahrs-Innungsversammlung samt Besuch einer Revierförsterei ist für Mai 2017 vorgesehen, die Freisprechung am 4. August 2017 auf dem Hof Oelkers in Wenzendorf.
Rückblickend erinnerte Sven Balck an das Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr in Buchholz, bei dem Auszubildende des Zimmererhandwerks mit Unterstützung der Jugendlichen Gerätschaften für die Hindernisbahnen anfertigten und diese im Anschluss an die Kreisjugendfeuerwehr übergaben.
Im Juli wurde an drei Tagen die praktische Zwischen-, Abschluss- und Gesellenprüfung in Sven Balcks Betrieb durchgeführt und abgenommen. Die Prüfungen seien angenehm abgelaufen.
Von der Teilnahme an der Vorstandssitzung und Obermeistertagung der Kreishandwerkerschaft berichtete Sven Balck von Diskussionen über eine Fusion der Kreishandwerkerschaften des Kreises Harburg und Stade.
Zur geschäftlichen Lage berichtete der Obermeister, dass Auslastung und Erträge in diesem Jahr gut bis sehr gut seien. Und er hatte Tipps zum Umgang mit Kunden parat: "Wir sollten nicht dickfellig, weder in der Angebotsphase noch bei der Ausführung, erscheinen. Eine gute Kommunikation muss auch in der auftragsstarken Zeit gewährleistet bleiben. Es gibt nach wie vor große Differenzen unter den Anbietern. Man sollte ein guter Verkäufer sein, sich Zeit für den Kunden nehmen und gut vorbereitet sein." Eine kürzlich durchgeführte Studie in allen Gewerken in Niedersachsen habe ergeben, dass 45 Prozent nicht kostendeckend arbeiten und 92 Prozent ihren Stundenverrechnungssatz nicht kennen würden.
Auch appellierte Balck an die Mitglieder, konsequent in der Nachhaltigkeit zu werden, sich eindringlicher zu informieren, Baustoffe, die als Sondermüll deklariert sind, nicht mehr zu verarbeiten und Dämmstoffe aus mineralischer Wolle sowie viele Folien und OSB-Platten im Wohnraum zu vermeiden. "Wohngesundheit und Nachhaltigkeit sollten unsere Themen sein", so Balck.
Lehrlingswart Thomas Bock berichtete von 22 Auszubildenden im zweiten und 29 Auszubildenden im dritten Ausbildungsjahr. Außerdem haben sieben Azubis einen Ausbildungsvertrag zum Ausbaufacharbeiter abgeschlossen.
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