„Beinahe wäre ich gelähmt gewesen“
Mann fällt auf 19-jährige Abiturientin und verletzt sie schwer
thl. Winsen. „Sie haben unwahrscheinliches Glück gehabt, denn sie sind knapp an einer Querschnittslähmung vorbeigeschrammt.“ Wie durch Watte nahm Pia U. (19) aus Winsen die Worte ihres Arztes wahr. Klar, dass der Schülerin und ihren Eltern ein riesiger Stein vom Herzen fiel. Was war passiert?
Rückblick: Am Himmelfahrtstag ist Pia mit ein paar Freunden auf dem Winsener Stadtfest. Abends trifft man sich abseits der Meile im Schlosspark, wo mehrere Vatertagsgruppen „campen“. Pia sitzt auf dem Rasen als eine Gruppe junger Männer vorbeigeht, die sich „freundschaftlich schubsen“. Was dann genau passiert, ist derzeit noch unklar. Fakt ist jedoch, dass plötzlich ein junger Mann von hinten auf Pia fällt. Ist er gestolpert oder wurde er geschubst? Die Rekonstruktion des Unfalls ergibt später, dass er die Schülerin an der linken Kopfseite trifft. Dabei knickt der Kopf weg und die Wirbelsäule wird gestaucht - mit fatalen Folgen. „Ich bin aufgestanden, dann wurde mir schwindelig und ich spürte mein rechtes Bein nicht mehr“, erinnert sich Pia. Sie bricht zusammen. Freunde rufen sofort die Sanitäter. Wenige Minuten später ist Pia mit Verdacht auf eine Rückenverletzung auf dem Weg ins Krankenhaus. Dort verschlimmert sich ihre Lage, die Schülerin kann sich kaum noch bewegen.
„Ich lag im Schockraum, als plötzlich mein rechter Arm taub wurde und ich ihn nicht mehr bewegen konnte“, erinnert sich Pia U. (19) an den bisher schlimmsten Moment ihres Leben. Die Schülerin, die im kommenden Jahr ihr Abitur machen will, war ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem auf dem Stadtfest ein junger Mann auf sie gefallen war und sie dabei schwer verletzt hatte.
Zu der Bewegungsunfähigkeit kam hinzu, dass die linke Gesichtshälfte inklusive Hals dick anschwoll, sodass Pia echte Panik bekam - die Folge einer Einblutung, bedingt durch eine Verletzung im Ohrbereich, wie sich später herausstellt.
Schnell bemerkten die Ärzte im Winsener Krankenhaus, dass sie nicht viel für Pia machen können und verlegten sie noch in der Nacht in die Uniklinik Eppendorf. Dort gibt es eine erste Entwarnung: Die Ärzte konnten keinen Wirbelbruch feststellen, jedoch eine schwere Stauchung. Dadurch kam es zu Schwellungen im Bereich der Wirbelsäule, in deren Folge die Nerven abgedrückt wurden, was schließlich zur Lähmung führte.
Doch Pia hatte Glück im Unglück: Bereits einen Tag nach dem Unfall konnte sie ihren Arm schon wieder leicht bewegen. Nach sechs Tagen wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen. Heute, gut eine Woche nach dem Vorfall, geht es Pia schon viel besser. Die Bewegungsfähigkeit des Armes ist fast vollständig wieder hergestellt und auch gehen kann sie schon wieder. Trotzdem ist die Sache noch lange nicht ausgestanden. „Bis heute wagen die Ärzte keine Prognose, ob es bleibende Schäden gibt“, sagt Pia traurig.
• Um den Unfallhergang aufklären zu können, sucht die Polizei noch dringend Zeugen. Der Vorfall hat sich am Himmelfahrtstag (25. Mai) gegen 21.30 Uhr im Schlosspark ereignet. Wer sachdienliche Hinweise geben kann, meldet sich bitte unter Tel. 04171 - 7960.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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