Betrug im Namen der Polizei

Walter Johanßon | Foto: Polizei

Immer mehr Fälle von Anrufen falscher Polizisten / Meist sind Senioren die Opfer

(thl). Das Telefon klingelt, auf dem Display die 110, am Apparat ein Polizeibeamter. Der Polizist erkundigt sich, ob Wertsachen in der Wohnung seien, man solle diese in Sicherheit bringen bzw. Spuren sichern. Gleich würde deshalb ein weiterer Beamter vor der Haustür stehen, um die Wertsachen in Empfang zu nehmen. So oder ähnlich versuchen Trickbetrüger vorwiegend ältere Menschen um ihre Ersparnisse zu bringen.
Die Fälle häufen sich - auch in der Region. Trotz aller Warnungen hatten die Gauner vor rund einer Woche im Bereich Tostedt Erfolg und ergaunerten von drei Opfern Schmuck und Bargeld
im Wert von mehr als 200.000 Euro (das WOCHENBLATT berichtete).
„Die Betrüger sind am Telefon sehr überzeugend und schaffen es oftmals auf perfide Weise, das Vertrauen der Angerufenen zu gewinnen“, weiß Walter Johanßon, Präventionsbeauftragter der Polizeiinspektion Harburg. Dabei nutzen die Täter eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Polizei-Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt - obwohl die Anrufer zumeist aus dem Ausland agieren.
Doch nicht auf die Wertsachen im Haus der Opfer haben es die Betrüger abgesehen, sondern auch auf deren Konten und Bankdepots. Unter dem Hinweis, die Bankmitarbeiter seien korrupt, sollen die Angerufenen ihre Konten und Bankdepots leeren und einem Unbekannten, der sich als Polizist ausgibt, übergeben.
Neben den Anrufen wurden in jüngster Zeit sogar Haftbefehle verschickt mit der Aufforderung, die im Schreiben genannte Geldstrafe zu bezahlen, ansonsten drohe die Inhaftierung.
Walter Johanßon gibt folgende Hinweise und Tipps:
• Die Polizei wird niemals um Geldbeträge bitten.
• Die Polizei ruft niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110 an.
• Am Telefon nie über persönliche und finanzielle Verhältnisse sprechen.
• Nicht unter Druck setzen Lassen. Den Betrügern keine Chance geben und einfach auflegen.
Wer glaubt, Opfer eines Betrugs geworden zu sein, sollte sofort Anzeige erstatten.
Mehr Infos zum Thema „Falscher Polizeibeamter“ gibt es unter www.polizei-beratung.de.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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