Winsen
Brandursache weiterhin unklar
Auch eine Woche nach dem Brand der alten Druckerei des Pressezentrums in Winsen ist die Ursache ungeklärt. "Das Feuer hat viele Spuren vernichtet", sagt Polizeisprecherin Wiebke Hennig. Die Polizei habe zwar einen speziell ausgebildeten Spürhund eingesetzt, um eventuell Reste von Brandbeschleunigern zu finden, doch aufgrund der Tatsache, dass in den Räumen u.a. noch Druckerfarben lagerten, die einen ähnlichen Geruch wie Brandbeschleuniger haben, war der Hundeeinsatz am Ende wertlos.
Hieß es zuerst noch, dass eine Brandstiftung sehr wahrscheinlich sei, prüft die Polizei jetzt auch die Möglichkeit eines technischen Defektes. Hennig: "Grundsätzlich war der Strom schon lange im Haus abgeschaltet. Doch kurz vor dem Großbrand ist das Haus verkauft worden. Und es ist nicht sicher, ob der neue Eigentümer den Strom schon wieder hat anstellen lassen. Wir haben bisher nicht dazu befragen können."
Wann mit dem Abschluss der Ermittlungen zu rechnen ist, sei noch völlig offen, so Hennig. "Unsere Brandermittler wollen den Ort noch einmal mit Gutachtern aufzusuchen."
Sicher ist hingegen, dass immer wieder Obdachlose das Gebäude als Wohnort genutzt haben. "Erst einen Tag vor dem Ereignis haben meinen Kollegen einen Jugendlichen aus dem Haus geholt", so die Polizeisprecherin. Deswegen sei er aber nicht tatverdächtig, heißt es.
Unterdessen hat das Polizei das Mehrfamilienhaus, das an dem abgebrannten Gebäude direkt angebaut ist, wieder freigegeben. Für die Bewohner heißt es jetzt, die entstandenen Schäden in ihren Wohnungen, Praxen und Büros zu erfassen und geltend zu machen.
Bisher wurde zumindest ein Teil des alten Pressezentrums als Ersatzstandort für die Filiale der Sparkasse Harburg-Buxtehude gehandelt, die ihr jetzigen Gebäude in der Rathausstraße abreißen und neu bauen möchte (das WOCHENBLATT berichtete). Wie geht es dort jetzt weiter? "Der Standort war eine potentielle Option", sagt Bodo Ihlenburg vom Vorstand des Kreditinstituts. "Die jetzige Situation machte die Sache allerdings nicht einfacher. Man muss jetzt sehen, welche Folgeschäden das alte Redaktionsgebäude davongetragen hat." Allerdings rücke angesichts des Ausmaßes des Feuers erst einmal in den Hintergrund. Ihlenburg: "Wir sind froh, dass es keine Verletzten oder gar noch Schlimmeres gab."
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