Landkreis Harburg und Landkreis Stade
Das Fahrrad vor Dieben schützen
Am Dienstag, in der Zeit zwischen 8 und 14 Uhr, haben Unbekannte in Buchholz einen Fahrradkäfig am Parkplatz zwischen Heinrichstraße und den Bahngleisen aufgebrochen. Aus dem Inneren entwendeten sie zwei mit Faltschlössern gesicherte Pedelecs der Marken Kalkhoff, Modell Endeavor, und Gazelle, Modell Arroyo. Der Gesamtschaden wird auf rund 7.000 Euro geschätzt.
Kein Einzelfall! Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist gestiegen: Mehr als eine Viertelmillion Fahrräder wurden im vergangenen Jahr in Deutschland entwendet (2022: 265.562 / 2021: 233.584). Im Landkreis Harburg kamen 797 Fahrräder weg (+21,87 Prozent gegenüber 2021). Schaden: rund 790.000 Euro. Im Landkreis Stade wechselten 538 Fahrräder unfreiwillig den Besitzer. Die Aufklärungsquote ist mau, liegt bei etwa elf Prozent.
Dabei schlagen die Diebe nicht nur in dunklen Ecken, an einsamen Plätzen oder schlecht einsehbaren Straßen zu. Auch aus nicht wirksam gesicherten Kellern oder Garagen werden vermehrt insbesondere teure Elektroräder gestohlen.
Sonnige Tage im Frühjahr, die Lust aufs Fahrradfahren steigt. Damit stellt sich Eigentümern von Zweirädern auch eine wichtige Frage: Wie die Räder gegen Diebe sichern, die es vor allem auf teure Elektroräder abgesehen haben? Die Polizei rät, abgestellte Räder mit guten und richtig angelegten Schlössern gegen Langfinger zu sichern und sie individuell zu kennzeichnen.
"Nutzen Sie zertifizierte Schlösser aus hochwertigem Material! Je teurer das Rad, desto massiver, schwerer und teurer müssen die Schlösser sein", rät Carsten Bünger, Präventionsbeauftragter der Polizeiinspektion Harburg. "Verwenden Sie mindestens zwei Schlösser unterschiedlicher Bauart zur Sicherung, z.B. Bügel- und Faltschloss. Das erschwert den Tätern, die sich auf eine Baurat 'spezialisiert' haben, die Arbeit." Das Rad sollte zudem immer an fest verbauten Gegenständen, möglichst an öffentlichen Orten, angeschlossen werden. Überhaupt lautet die Devise: Anschließen und nicht nur abschließen.
Zwar haben viele Räder mit Elektroantrieb ein Rahmenschloss, das Vorder- und Hinterrad blockiert, dieses genügt allerdings nicht als Diebstahlschutz, da das Rad weggetragen oder einfach in ein Auto verladen werden kann. Auch wertvolles Zubehör wie Akku oder Display sollte mit einem verlässlichen Schloss gesichert oder mitgenommen werden.
Inzwischen gibt es auch versteckte Ortungssender, wie beispielsweise sogenannte GPS-Tracker, die man am Rad anbringen kann. Sie schicken per SMS einen Alarm ans Mobiltelefon, wenn das Fahrrad bewegt wird. Zudem übermitteln sie ständig den Standort des Rades.
Damit ein gestohlenes und wiedergefundenes Rad problemlos seinem Eigentümer oder seiner Eigentümerin zugeordnet werden kann, braucht es eine individuelle Kennzeichnung. Eigentümer oder Fachhändler können diese anbringen, etwa durch Eingravieren. Viele in Deutschland verkauften Räder haben bereits eine werksseitig im Rahmen eingeschlagene oder gravierte individuelle Rahmennummer.
Wird ein Rad gestohlen, hilft ein Fahrradpass dabei, es wiederzufinden. Wichtige Informationen zum Rad (z.B. Rahmennummer und -größe, Versicherung, Hersteller, Modell, Radtyp, Foto, Eigentumsnachweis) werden darin notiert. Viele Händler stellen einen solchen speziellen Fahrradpass aus; die Polizei rät, beim Kauf danach zu fragen.
Mehr Informationen zum Schutz vor Fahrraddiebstahl und was zu tun ist, wenn das Rad doch abhanden kommt sowie einen Fahrradpass zum Ausfüllen finden sich im Faltblatt „Räder richtig sichern“ der Polizei.
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