Fallzahlen steigen weiter an
Das Fahrrad vor Dieben schützen
Lacht im Frühjahr die Sonne wieder, wächst die Lust, aufs Fahrrad zu steigen. Damit stellt sich eine wichtige Frage: Wie sichert man sein Eigentum gegen Diebe, die es insbesondere auf teure Elektroräder abgesehen haben? Die Polizei rät zu speziellen Schlössern und individueller Kennzeichnung.
Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr im Landkreis Harburg um knapp fünf Prozent auf insgesamt 836 Taten gestiegen. Die Schadenshöhe beläuft sich, bedingt durch immer hochwertigere Fahrräder und den stetig steigenden Anteil an Pedelecs/E-Bikes, auf 995.760 Euro. Die Aufklärungsquote liegt bei mageren 15,91 Prozent. Heißt: Nur jede sechste Tat wird aufgeklärt.
Diebe langen nicht nur in dunklen Ecken, an einsamen Plätzen oder schlecht einsehbaren Straßen zu. Zunehmend verschwinden auch aus ungenügend gesicherten Kellern oder Garagen vor allem teure
Elektroräder (Pedelecs, E-Bikes).
Doch wie sichert man sein Rad richtig? "Nutzen Sie zertifizierte Schlösser aus hochwertigem Material! Je teurer das Rad, desto massiver, schwerer und teurer müssen die Schlösser sein", rät Carsten Bünger, Präventionsbeauftragter der Polizeiinspektion Harburg. "Verwenden Sie mindestens zwei Schlösser unterschiedlicher Bauart zur Sicherung, z.B. Bügel- und Faltschloss. Das erschwert den Tätern, die sich auf eine Bauart 'spezialisiert' haben, die Arbeit." Das Rad sollte zudem immer an fest verbauten Gegenständen, möglichst an öffentlichen Orten, angeschlossen werden. Überhaupt lautet die Devise: Anschließen und nicht nur abschließen.
Wertvolles Zubehör wie Akku oder Display sollte ebenfalls mit einem wertigen Schloss gesichert oder mitgenommen werden. „Das gilt genauso für das Abstellen in Keller oder Garage“, sagt Bünger, „denn
natürlich halten auch verschlossene Räume Kriminelle nicht auf."
Inzwischen gibt es auch versteckte Ortungssender, wie beispielsweise sogenannte GPS-Tracker, die man am Rad anbringen kann. Sie schicken per SMS einen Alarm ans Mobiltelefon, wenn das Fahrrad bewegt wird. Zudem übermitteln sie ständig den Standort des Rades.
Damit ein gestohlenes und wiedergefundenes Rad problemlos seinem Eigentümer oder seiner Eigentümerin zugeordnet werden kann, braucht es eine individuelle Kennzeichnung. Eigentümer oder Fachhändler können diese anbringen, etwa durch Eingravieren. Viele in Deutschland verkauften Räder haben bereits eine werksseitig im Rahmen eingeschlagene oder gravierte individuelle Rahmennummer.
Wird ein Rad gestohlen, hilft ein Fahrradpass dabei, es wiederzufinden. Wichtige Informationen zum Rad (z.B. Rahmennummer und -größe, Versicherung, Hersteller, Modell, Radtyp, Foto, Eigentumsnachweis) werden darin notiert. Viele Händler stellen einen solchen speziellen Fahrradpass aus; die Polizei rät, beim Kauf danach zu fragen.
Mehr Informationen zum Schutz vor Fahrraddiebstahl und was zu tun ist, wenn das Rad doch abhandenkommt sowie einen Fahrradpass zum Ausfüllen finden sich im Faltblatt „Räder richtig sichern“ der Polizei.
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