"Die machen vor nichts Halt"
thl. Winsen. Frieda Meyer (*Name geändert) geht es überhaupt nicht gut. Vor rund einem halben Jahr hat sie ihren Mann verloren. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, machen ihr Diebe zu schaffen. "Die Typen haben schon dreimal das Grab meines Mannes auf dem Winsener Waldfriedhof beklaut", weint die Seniorin. Doch statt wie so oft auf Blumen oder Gestecke, hatten die Gauner das in diesem Fall auf die Batterien aus den Elektrokerzen abgesehen. "Nur eine Grabreihe weiter wurden die Kerzen sogar ganz geklaut. Die machen auch vor gar nichts Halt", weiß Frieda Meyer.
Diebstähle auf Friedhöfen - leider kein Einzelfall. Erst vor gut sechs Wochen berichtete das WOCHENBLATT über einen Fall aus Buchholz sowie Taten aus Hittfeld, Buxtehude, Tostedt und Dollern (Landkreis Stade).
Bei der Verwaltung des Waldfriedhofes sind die Taten bekannt. "Viel tun können wir dagegen nicht", räumt Leiterin Irmtaud Albers ein. Und auch die Aufklärungsquote liege bei Null. "Wir können nicht jeden, der an einem Grab zugange ist kontrollieren und fragen, ob er dazu berechtigt ist", so Albers. Dennoch würden ihre Mitarbeiter die Augen nach verdächtigen Beobachtungen offen halten.
Diebstähle gebe es das ganze Jahr über immer mal wieder, so Albers weiter. Aber die Gräber - so wie derzeit - frisch bepflanzt oder abgedeckt sind, dann würde auch die Zahl der Taten ansteigen. Dass mittlerweile aber auch Batterien aus Kerzen geklaut werden, ist auch für die Friedhofs-Chefin neu. "Wir raten jedem, möglichst alle Sachen mit seinem Namen zu versehen", so Irmtraud Albers. "Manchmal kann auch ein nett geschriebener Brief, in dem an die Moral der Menschen appelliert und der auf dem Grab zurückgelassen wird, mögliche Diebe abschrecken."
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