Kriminalitätsschwerpunkte im Landkreis Harburg
Die meisten Leser fühlen sich immer noch sicher
(thl). "Gibt es Kriminalitätsschwerpunkte im Landkreis Harburg?" fragte das WOCHENBLATT kürzlich und fragte seine Leser nach ihrer Meinung, nachdem die Polizei verlauten ließ, dass es im Kreis kaum Orte gebe, an denen es gehäuft zu Straftaten kommt. Das Ergebnis: Für die meisten Leser ist die Welt noch in Ordnung.
So schreibt Benny Storck: "Ich denke, jeder Ort hat so seine Pappenheimer und einen kleinen 'Dorfdealer'. Aber kriminale Schwerpunkte? Wenn mehrere Mitglieder einer Bande/Familie im Rewe-Zentrallager die Zigaretten klauen und in ihrem Keller bunkern, das würde ich zum Schwerpunkt einreihen. Aber so ist es überall doch ziemlich ruhig." Das meint auch Patrick Erdmann: "In Neu Wulmstorf ist die Welt noch in Ordnung." Und bekommt Recht von Thomas Brouer: "Bei mir im Rosengarten auch."
Ralf Dessel geht tiefer in die Materie: "Da die Frage auf das subjektive Empfinden einzelner Leser abstellt, während im Text ja Anhaltspunkte für eine (objektivierte) Definition gegeben werden, halte ich die Frage für schwierig. Kein Leser kann beurteilen, ob ein bestimmter Ort aufgrund einer z.B. gegenüber ihm selbst begangenen Straftat zugleich einen Schwerpunkt für Kriminalität bildet.
Wenn jemand auf dem örtlichen Supermarktparkplatz nach dem Einkauf zu seinem Fahrzeug zurückkommt, das Fahrzeug in der Zwischenzeit angefahren wurde und der Verursacher 'flüchtig' ist, liegt zwar regelmäßig eine strafbare Verkehrsunfallflucht vor. Aber kann das Opfer daraus ableiten, dass das auf diesem Parkplatz häufiger vorkommt als beim anderen Discounter, der drei Straßen weiter liegt, und daher einen Kriminalitätsschwerpunkt bildet, weil dort auch häufig andere Delikte begangen werden?"
Es gibt aber auch Leser, die sich zumindest an einigen Orten unwohl fühlen und Angst haben, ein Opfer von Straftätern zu werden.
"Ich fühle mich in den vergangenen Jahren in Maschen nicht mehr sicher und merke, wie ich zunehmend vorsichtiger werde. Da lungern nachts auf dem Rewe-Parkplatz sehr unangenehme Zeitgenossen herum und ich bin auch dort schon von einem Menschen mit Migrationshintergrund aus Afrika belästigt worden. So eine Aggression habe ich in unserer ländlichen Gegend noch nie erlebt", schreibt Jana Doe und ergänzt: "Am Ponyhof in Horst treffen sich nachts ebenfalls sehr dubiose Gestalten und verschmutzen mit ihrem Saufgelage regelmäßig die Natur. Dann liefern sie sich Autorennen durch unsere Wohngegend. Früher habe ich hier nicht einmal mein Auto zugeschlossen, bin mitten in der Nacht zum Geldautomaten in der Volksbank gegangen, als Frau allein zum Nachtbus und hatte nie ein geschlossenes Tor. Die Polizei war immer sehr beruhigend präsent. Heute lebe ich hinter hohen Zäunen mit Alarmanlage und gehe zu den Informationsabenden der Polizei."
In Winsen haben die Bürger vor allem "Respekt" vor dem Bahnhof und dem Umfeld, inklusive des Parkhauses. "Durch das Parkhaus würde ich niemals abends alleine gehen, da oben lungern immer welche herum", schreibt z.B. Natalie Haba. Und Susanne Koch ergänzt: "Für mich als 'Dauerparker' nicht immer sehr angenehm im Parkhaus. Schon allein wegen der ganzen Hinterlassenschaften der dort 'Herumlungernden'."
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